Migräne Wetter – Wenn ein Wetterumschwung Kopfschmerzen bereitet

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Die Ursachen für Migräne sind vielfältig und reichen von Stress über Verspannungen bis hin zu Hormonschwankungen. Darüber hinaus kann Migräne mit dem Wetter zusammenhängen. Ein Wetterumschwung fungiert dann als sogenannter Trigger, also als auslösender Reiz. Was es mit der wetterbedingten Migräne konkret auf sich hat, welche Selbsthilfemaßnahmen sinnvoll sind und vieles mehr können Sie hier nachlesen.

Was ist wetterbedingte Migräne?

Patienten mit Migräne berichten häufig, dass sich Ihre Migräne bei einem Wetterumschwung verschlimmert. Insbesondere starke Temperaturschwankungen innerhalb eines kurzen Zeitraums und ein starker Luftdruckabfall lösen bei vielen Betroffenen einen Migräneanfall aus. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Kopfschmerzen häufig auch fälschlicherweise mit dem Wetter in Verbindung gebracht werden, weil andere Trigger außer Acht gelassen werden – die große Anzahl an Patienten, die dieses Phänomen beschreiben, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.

Studien haben ergeben, dass vor allem Tiefdruckausläufer zu Kopfschmerzen, aber auch zu weiteren Symptomen wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit führen können. Experten vermuten, dass wetterfühlige Menschen ein sehr empfindliches Nervensystem haben. Dessen Reizschwelle wird bereits bei Änderungen der Temperatur oder des Luftdrucks überschritten, sodass es zu Kopfschmerzen oder Migräne kommt. Bei den meisten Menschen ist eine körperliche Reaktion auf den Wetterumschwung hingegen kaum oder gar nicht zu spüren.

Selbsthilfe bei wetterbedingter Migräne

Wetterbedingte Migräne ist kein Phänomen, welches Sie einfach hinnehmen müssen. Stattdessen können Sie einiges tun, um Migräne bei einem Wetterumschwung zu vermeiden oder die Schmerzattacke zumindest abzumildern. Gehen Sie bei einem absehbaren Wetterwechsel viel spazieren, um den Kreislauf in Schwung zu halten und Ihren Organismus mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Der Wechsel zwischen der Innen- und Außentemperatur sollte zudem möglichst schonend ausfallen. Achten Sie also darauf, Ihre Wohnräume im Winter nicht zu überheizen und verzichten Sie in der warmen Jahreszeit auf eine Klimaanlage. Kündigt sich eine Schmerzattacke an, helfen Ihnen eventuell Entspannungstechniken. Die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson ist leicht zu erlernen und jederzeit anwendbar. Auch mit Autogenem Training und regelmäßiger Meditation können Sie bei wetterbedingten Kopfschmerzen gute Erfolge erzielen.

Darüber hinaus dienen folgende Tipps der Vorbeugung von wetterbedingter Migräne:

  • Meiden Sie Urlaubsorte mit extremen Temperaturen
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor allem im Sommer
  • Saunagänge und Wechselduschen verbessern die Anpassungsfähigkeit des Körpers an unterschiedliche Wetterlagen
  • Achten Sie auf eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung, kein Nikotin oder Alkohol)
  • Gehen Sie täglich eine halbe Stunde spazieren, auch bei schlechtem Wetter

Wetterbedingte Migräne – ein Fall für den Arzt?

Bei starken Beschwerden, die auf Selbsthilfemaßnahmen nicht ansprechen, empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt, um die genaue Ursache abklären zu lassen. Migräne ist ein vielfältiges Symptom mit verschiedensten Formen und Ausprägungen, weshalb auch die Therapie von Patient zu Patient variieren kann.

In der Regel verschreibt der Arzt schmerzstillende Medikamente, die die Beschwerden bei einer akuten Attacke lindern sollen. Bei leichter Migräne genügen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), beispielsweise Ibuprofen, ASS oder Paracetamol. Diese sind gut verträglich, sollten jedoch nicht regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Ist die wetterbedingte Migräne deutlicher ausgeprägt, können stärkere Medikamente wie zum Beispiel Triptane verordnet werden. Nehmen Sie die Medikamente bereits dann ein, wenn sich eine Schmerzattacke ankündigt, denn dann lässt sich ein Anfall häufig noch stoppen. Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich in einen abgedunkelten Raum zurückzuziehen und sämtliche Geräuschquellen auszuschalten.

Welche Hausmittel und alternativen Heilmethoden sind bei wetterbedingter Migräne sinnvoll?

Bei wetterbedingter Migräne, die nur leicht ausgeprägt ist, können Sie als Alternative zu klassischen Schmerzmitteln auch zu pflanzlichen Migräne-Medikamenten greifen. Bewährt haben sich unter anderem Präparate mit Mutterkraut oder Pestwurz. Auch diese sollten Sie jedoch stets nur in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt nutzen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie gleichzeitig andere Medikamente einnehmen, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann. Ein weiteres Hausmittel ist Pfefferminzöl, welches Sie sich bei einer anbahnenden Schmerzattacke sanft in die Schläfen einmassieren können. Viele Betroffene erfahren auch durch feuchte Auflagen eine Linderung ihrer Beschwerden – ob kühle oder warme Auflagen besser geeignet sind, ist jedoch von Person zu Person verschieden. Darüber hinaus kommen bei Kopfschmerz, der durch das Wetter verursacht wurde, alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Akupressur infrage.

Fazit: Wetterbedingte Kopfschmerzen nicht einfach hinnehmen!

Viele Menschen haben sich mit ihrer wetterbedingten Migräne abgefunden. Doch das muss nicht sein: Mit den richtigen Maßnahmen können Sie die Anpassungsfähigkeit Ihres Körpers an Temperaturveränderungen verbessern und Schmerzattacken effektiv vorbeugen. Kommt es dennoch zu einem Migräneanfall, helfen neben Medikamenten aus der Schulmedizin auch einfache Hausmittel und alternative Heilmethoden.

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Bildnachweise
Beitragsbild: © Luisella Planeta Leoni / Pixabay

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