Migräne in der Schwangerschaft

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Migräne in der Schwangerschaft ist ein weit verbreitetes Phänomen. Viele Frauen haben bereits vor der Schwangerschaft unter Migräneattacken gelitten und nehmen nun eine Veränderung der Beschwerden wahr. Darüber hinaus kann Migräne im Zuge einer Schwangerschaft auch erstmalig auftreten. Nützliche Informationen rund um das Thema Migräne in Schwangerschaft und Stillzeit erhalten Sie hier.

Wodurch wird Migräne in der Schwangerschaft ausgelöst?

Viele Frauen berichten, dass sich die Häufigkeit und Intensität ihrer Migräneattacken während der Schwangerschaft verringert, vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel. In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft treten sie jedoch auch vermehrt auf. Hormonschwankungen gelten als möglicher Auslöser, denn bei einer schwangeren Frau steigt der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron an, und auch der Botenstoff Serotonin liegt in veränderter Konzentration vor.

Weitere Ursachen für Migräne in der Schwangerschaft sind:

  • Stress
  • veränderte Lebensumstände
  • niedriger Blutzucker
  • Flüssigkeitsmangel
  • Entzugserscheinungen aufgrund von Nikotinverzicht
  • Überanstrengung
  • Eisen- oder Magnesiummangel
  • Verspannungen

Mögliche Begleitsymptome von Migräne in der Schwangerschaft sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und allgemeine Abgeschlagenheit.

Kann Migräne in der Schwangerschaft gefährlich sein?

Nach heutigen Erkenntnissen ist Migräne in der Schwangerschaft weder für die Mutter noch für das Kind gefährlich. Dies gilt zumindest dann, wenn die Mutter ansonsten gesund ist und der Migräne keine andere Erkrankung zugrunde liegt. Allerdings ist die genetische Veranlagung für Migräne vererbbar. Zwar konnte bisher kein bestimmtes Gen als Verursacher ausfindig gemacht werden – die Wahrscheinlichkeit für Migräne im späteren Lebensverlauf nimmt jedoch zu, wenn die Mutter oder der Vater ebenfalls unter Migräne leiden.

Auch wenn von Migräne in der Schwangerschaft grundsätzlich keine Gefahr für das ungeborene Kind ausgeht, sollten werdende Mütter bei Kopfschmerzen immer mit ihrem Arzt sprechen. Vor allem starke Kopfschmerzen können auf Schwangerschaftsbluthochdruck, Präeklampsie oder eine Sinusvenenthrombose hindeuten – allesamt Erkrankungen, die ärztlicher Behandlung und Kontrolle bedürfen.

Wie wird Migräne in der Schwangerschaft therapiert?

Migränebeschwerden in der Schwangerschaft können auf vielfältige Weise gelindert werden. Dabei ist zwischen nicht-medikamentösen und medikamentösen Therapieversuchen zu unterscheiden.

Behandlung von Migräne ohne Medikamente

Bei Migräne in der Schwangerschaft sollten Sie zunächst versuchen, die Symptome ohne Medikamente zu therapieren, um das ungeborene Kind nicht unnötig zu belasten. Gönnen Sie sich viel Ruhe und ausreichend Schlaf. Auch Entspannungsmethoden, eine hohe Flüssigkeitszufuhr und moderater Sport in Form von Schwimmen oder Walking können das Risiko für Migräneattacken reduzieren. Eventuell helfen Ihnen auch regelmäßige Massagen, um Verspannungen der Rücken- und Nackenmuskulatur vorzubeugen. Bahnt sich eine Schmerzattacke an, ziehen Sie sich in einen abgedunkelten Raum zurück und schalten Sie Geräuschquellen möglichst ab. Vielen Frauen hilft es, sich ein feuchtes Tuch auf die Schläfen zu legen. Dabei empfinden einige Betroffene Wärme als besonders angenehm, während andere eine leichte Kühle bevorzugen.

Behandlung von Migräne mit Medikamenten

Erzielen die genannten Vorbeugemaßnahmen und die Behandlung ohne Medikamente nicht die gewünschte Wirkung, dürfen in Absprache mit dem Arzt auch leichte Schmerzmittel eingenommen werden. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Paracetamol sind jedoch nur bis zur 28. Schwangerschaftswoche erlaubt. Schwangere sollten außerdem beachten, dass einige Medikamente den körperlichen Bedarf an Folsäure erhöhen. In diesem Fall ist eventuell die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich.

Migräne in der Schwangerschaft: Hausmittel und alternative Heilmethoden

Möchten Sie während der Schwangerschaft grundsätzlich auf Medikamente verzichten, kommen vielleicht alternative Heilmethoden für Sie infrage. Mit Akupunktur, Biofeedback und der Aromatherapie mit Essenzen aus Apfel, Lavendel oder Eukalyptus können bei Migräne gute Erfolge erzielt werden. Gleiches gilt für zahlreiche Hausmittel. So empfinden viele schwangere Frauen warme Fußbäder als sehr wohltuend. Auch der regelmäßige Genuss von Kamillentee oder von frischer, geriebener und in einem Glas Wasser aufgelöster Vanille wird bei Migräne in der Schwangerschaft empfohlen.

Migräne während der Stillzeit

Migräne ist auch in der Stillzeit für viele Frauen ein Thema. Die Ursachen sind vermutlich die gleichen wie bei Schwangerschaftsmigräne. Junge Mütter müssen sich erst an ihren neuen Tagesablauf und die veränderte Lebensweise gewöhnen, was Stress verursachen kann. Darüber hinaus hat der Körper auch jetzt noch mit Hormonschwankungen zu kämpfen, die das Risiko für Schmerzattacken ebenfalls erhöhen. Stillende Mütter sollten sich daher nicht scheuen, Hilfe von Anderen anzunehmen, um ausreichend Ruhe und Schlaf zu bekommen. Auch viel Bewegung an der frischen Luft ist wichtig und hilfreich. Wie in der Schwangerschaft so gilt auch in der Stillzeit, dass auf Medikamente weitgehend verzichtet werden sollte. Ist das nicht möglich, sollte die Medikamenteneinnahme stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Migräne in der Schwangerschaft: kein Grund zur Besorgnis

Viele werdende Mütter sind um ihr ungeborenes Kind besorgt, wenn sie in der Schwangerschaft wiederholt unter Migräne leiden. Diese Sorge ist nicht nur unbegründet, sie kann den emotionalen Stress und damit auch das Risiko für Schmerzattacken zusätzlich erhöhen. Umso wichtiger ist es daher, dass Schwangere gelassen mit dem Thema umgehen und sich ausreichend Ruhephasen gönnen. Auch Hausmittel und viele alternative Heilmethoden sind in der Lage, Migräne auf sanfte Weise zu lindern.

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Bildnachweise
Beitragsbild: © Bokskapet / Pixabay

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