Diabetes beim Hund

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Diabetes kann auch bei Hunden auftreten und wird ähnlich wie beim Menschen behandelt. Die Erkrankung zu erkennen ist jedoch ungemein schwieriger, da die Zuckerkrankheit – wie Diabetes im Volksmund auch genannt wird – bei Tieren vergleichsweise selten ist. Und zum anderen die Symptome häufig erst sehr spät auffallen. Mit dem richtigen Wissen kann die Krankheit jedoch schnell erkannt und frühzeitig behandelt werden.

Diabetes beim Hund: Symptome

Die Anzeichen von Diabetes beim Hund sind unter anderem:

übermäßiger Durst: Nach Anstrengung bei warmem Wetter und nach dem Fressen von Trockenfutter ist gesteigerter Durst ganz normal. Übersteigt die Trinkmenge aber deutlich die empfohlene Flüssigkeitszufuhr von 50 bis 100 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht und das für mehr als zwei bis drei Tage, sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen.

  • übermäßiger Harndrang: Durch das gesteigerte Trinken aber auch durch eine Störung der Nierenfunktion kann es zu sehr großen Harnmengen und einem häufigeren Urinabsatz kommen. Bisher stubenreine Tiere können sich plötzlich in der Wohnung lösen oder auch in der Nacht rausgehen wollen.
  • Gewichtsverlust: Wenn der Hund trotz gleicher Belastung und gleicher Futtermenge dennoch an Gewicht verliert, ist das ein sehr deutliches Warnzeichen. Es kann zwar auch ein Symptom anderer Krankheiten sein, muss aber in jedem Fall tierärztlich abgeklärt werden.
  • gesteigerter und verminderter Appetit: Am Anfang der Diabetes-Erkrankung ist der Appetit gesteigert, mit ihrem Fortschreiten sinkt er jedoch immens.
  • verringerte Energie: Die Leistungsbereitschaft sinkt mit zunehmendem Fortschreiten der Diabetes.
  • Antriebslosigkeit: Betroffene Hunde können antriebslos bis hin zu traurig oder regelrecht depressiv wirken.
  • häufiges Erbrechen: Wenn sich der Hund scheinbar grundlos häufig übergibt, kann das ein Anzeichen für eine bereits fortgeschrittene Zuckerkrankheit sein.

Mögliche Folgen der Diabetes beim Hund

Zu den möglichen Folgen der Diabetes beim Hund gehören:

  • Katarakte bis hin zur Blindheit
  • vergrößerte Leber
  • Harnwegsinfekte
  • Krampanfälle
  • Nierenversagen
  • Ketoazidose

Diese Folgen können jedoch vermieden werden, wenn die Erkrankung frühzeitig und umfassend behandelt wird.

Diabetes beim Hund: Ursachen und Risikofaktoren

0,3 bis 1,0 Prozent der Hunde sind von Diabetes betroffen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Anzahl undiagnostizierter Fälle höher ausfällt.

Diabetes entsteht, wenn der Pankreas beziehungsweise die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug oder gar kein Insulin mehr bilden kann oder aber die Funktion des Insulins gestört ist. Als eine der Ursachen wird eine genetische Komponente vermutet. Darüber hinaus können die folgenden Faktoren eine Rolle spielen:

  • Alter: Ältere Tiere sind häufiger betroffen als junge Hunde. Etwa ab dem 5. Lebensjahr scheint das Risiko zu steigen.
  • Geschlecht: Intakte Hündinnen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Rüden.
  • Gewicht: Übergewicht stellt eine immense Belastung für das Tier und einen erheblichen Risikofaktor für Diabetes dar.
  • Pankreatitis: Wiederkehrende oder chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse können die Insulinproduktion einschränken und damit Diabetes auslösen.
  • Steroide: Ist eine Steroid-Medikation erforderlich, kann diese den Organismus belasten und Diabetes begünstigen.
  • Cushing: Durch die Stoffwechselerkrankung kann der Pankreas gestresst und die Insulinproduktion gestört werden.
  • andere Erkrankungen: Vor allem Autoimmunerkrankungen können dafür sorgen, dass die Produktion oder Aufnahme von Insulin beeinträchtigt wird.

Diagnose von Diabetes

Die Diagnose der Zuckerkrankheit erfolgt über Urin- und Blutuntersuchungen. Bei Diabetes tritt Glukose im Urin auf. Im Blut sind die Werte ebenfalls erhöht. Durch regelmäßige Kontrollen des Glukosespiegels kann die notwendige Dosis an Insulin festgestellt werden.

Diabetes beim Hund: Behandlungsmöglichkeiten

Für die Behandlung ist es erforderlich, dass der Glukose-Spiegel täglich gemessen wird und gegebenenfalls auch täglich eine oder mehrere Insulininjektionen erfolgen. Zusätzlich spielen Routine, Ernährung und Bewegung entscheidende Rollen.

Bei der Ernährung können Tierarzt und Ernährungsberatungen weiterhelfen. Bei der körperlichen Bewegung sollte eine moderate Auslastung erfolgen, die täglich wiederholt wird. Dadurch kann vermieden werden, dass der Blutzucker zu stark schwankt.

Kann Diabetes bei Hunden vorgebeugt werden?

Alle Risikofaktoren lassen sich selbstverständlich nicht vermeiden, es gibt jedoch einige vorbeugende Maßnahmen. Zu diesen gehören:

  • Übergewicht vermeiden oder abbauen
  • Hündinnen bei Bedarf kastrieren lassen
  • Krankheiten frühzeitig behandeln lassen
  • regelmäßige tierärztliche Untersuchungen zur Kontrolle

https://www.akc.org/expert-advice/health/diabetes-in-dogs/
https://www.msdvetmanual.com/endocrine-system/the-pancreas/diabetes-mellitus-in-dogs-and-cats
https://www.bluecross.org.uk/pet-advice/diabetes-dogs
Canine diabetes mellitus; can old dogs teach us new tricks? Catchpole B, Ristic JM, Fleeman LM,Davison LJ. Diabetologia 48:1948-1956, 2005.
Feldman EC, Nelson RW. Canine and Feline Endocrinology and Reproduction. 3rd ed. St. Louis, MO: Saunders; 2004:486-538.
https://www.caninsulin.de/Diabetes-mellitus-hunde.asp
https://www.fellomed.de/tierarzt-fragen/wie-viel-sollte-ein-hund-trinken/

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Beitragsbild: © moshehar / Pixabay
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