Wenn der Kopf schmerzt – Migräne, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

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Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Migräne?
  2. Was sind die Ursachen für einen Migräneanfall?
  3. Welche Symptome sind bei der Migräne bekannt?
  4. Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?
  5. Die Behandlungsmethoden bei einer Migräne
  6. Wie kann einem Migräneanfall vorgebeugt werden?
  7. Der Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne

Was ist Migräne?

Unter Migräne wird ein anfallsartiger Kopfschmerz verstanden, der vor allem wiederkehrend mit unregelmäßigen Abständen ist. So kann es sein, dass Sie nur ein- oder zweimal im Jahr von einem Migräneanfall betroffen sind oder aber jeden Monat. Manche Betroffenen leiden sogar mehrmals im Monat unter einem Anfall, andere fast täglich. Bei Migräne handelt es sich um einen Kopfschmerz, der stark stechend, pochend oder pulsierend meist nur auf einer Kopfseite auftritt. Eine Attacke kann hierbei zwischen wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern. Auch Kinder und ältere Personen können von Migräneanfällen betroffen sein, bei diesem Betroffenenkreis fallen die Attacken jedoch meist kürzer aus. Wenn Sie von einem Migräneanfall betroffen sind, dann sind Sie in der Regel nicht mehr in der Lage, den normalen Tagesablauf zu gestalten und benötigen Ruhe und Stille. Migräne kommt häufig vor, so leiden etwa 13 % der Frauen und 7 % der Männer unter einer regelmäßigen Migräneattacke. Alle Altersgruppen können betroffen sein, doch zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr treten die meisten Anfälle auf. Auch wenn Schulkinder bereits unter Migräne leiden können, so ist ein erstes Auftreten nach der Pubertät typisch für die Krankheit. Wenn in Ihrer Familie bereits Migräneerkrankungen bekannt sind, dann ist es wahrscheinlich, dass auch Sie oder Ihre Kinder unter den Anfällen leiden, denn es wurde eine genetische Veranlagung bereits nachgewiesen.

Was sind die Ursachen für einen Migräneanfall?

Die Ursachen für Migräneanfälle sind bislang noch nicht erforscht. Es kann also im schlimmsten Fall jeden treffen. Bekannt ist lediglich, dass die Anfälle genetisch bedingt sind und sich in manchen Familien Migränefälle häufen, während in anderen Familien kein einziger Migräne-Betroffener bekannt ist. Dennoch wird davon ausgegangen, dass ein Anfall einen sogenannten Trigger benötigt, damit die Migräne zu einem bestimmten Zeitpunkt ausbricht. Diese Faktoren sind jedoch auch von Mensch zu Mensch verschieden. Daher ist es wichtig, dass Sie sich selbst vor einem Migräneanfall beobachten. Kommt es nach einem bestimmten Verhalten immer wieder zu einem Migräneanfall, dann könnte es sich hierbei um den Faktor handeln, der Ihre Migräne immer wieder auslöst. Hierzu gehören zum Beispiel Schlafmangel oder Stress bei einem unregelmäßigen Tagesablauf. Aber auch ein Auslassen einer Mahlzeit, zu wenig Trinken oder Fasten können dann den akuten Anfall begünstigen. Ebenfalls Medikamente, die Menstruation, eine Reizüberflutung oder verschiedene Wetterlagen können für einen Migräneanfall verantwortlich sein. Hinzu kommen auch bei einem starken Kaffeetrinker ein Koffeinentzug oder der Genuss von einem bestimmten alkoholischen Getränk. Wenn Sie Ihren Trigger für einen Migräneanfall kennen, können Sie jedoch viel besser vorbeugen und einen erneuten Ausbruch gegebenenfalls verhindern.

Welche Symptome sind bei der Migräne bekannt?

Ein Migräneanfall beinhaltet nicht nur Kopfschmerzen, es kommen weitere Symptome hinzu. Hierzu gehören Appetitlosigkeit, Übelkeit, Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Gerüchen und Licht. Normales Tageslicht und Umweltgeräusche, zum Beispiel durch ein offenes Fenster von der Straße sind bei einem Migräneanfall für die Betroffenen dann schon unerträglich, die Kopfschmerzen werden dann noch stärker empfunden. Auch Gerüche, die ansonsten nicht wahrgenommen werden, können während der akuten Migräne zu Übelkeit und Erbrechen führen. Die Kopfschmerzen werden meist stechend und pulsierend beschrieben und treten lokal im Bereich von Augen, Schläfen und Stirn, meist aber nur auf einer Seite auf. Bei Bewegung werden die Symptome verstärkt, gelindert werden sie in Dunkelheit mit viel Ruhe für die Betroffenen. Nachdem die Symptome nach spätestens drei Tagen wieder abgeklungen sind, folgt in der Regel eine Erholungsphase, die über Stunden oder bis zu zwei Tage andauern kann. Hierbei handelt es sich meist um eine Phase der Erschöpfung und Müdigkeit. Bei betroffenen Kindern und Jugendlichen kommt es häufig bei einem Migräneanfall neben den Kopfschmerzen zu Gleichgewichtsstörungen.

Vor einem Anfall berichten manche Betroffene auch über eine sogenannte Aura. Es können dann Sehstörungen, Schwindel, Sprachstörungen und Kribbeln in Armen und Beinen auftreten. Die Aura ist in 80 % aller Migräneanfälle jedoch nicht bekannt.

Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?

Es ist immer hilfreich, wenn Sie bei immer wiederkehrenden Kopfschmerzen einen Arzt aufsuchen. Denn es können auch andere Ursachen hinter den Schmerzen stecken. Nur ein Arzt kann eine Migräne diagnostizieren. So erfolgt beim Arzt vor allem als erstes die Anamnese. Hierbei werden Sie als Patient gründlich befragt. So gehören hierzu die Angabe der Häufigkeit des Auftretens, die Dauer, die Stärke und die Art der Kopfschmerzen sowie begleitende Symptome. Damit Sie alle Fragen beantworten können hilft es, ein Schmerztagebuch zu führen. Als nächstes werden Sie neurologisch und körperlich untersucht, damit andere Ursachen als die Migräne ausgeschlossen werden können. Wurde eindeutig eine Migräne diagnostiziert, wird der Arzt mit Ihnen gemeinsam eine Therapie zur Prophylaxe sowie eine Akuttherapie anstreben. Zudem wird er Ihnen raten, Entspannungsübungen und Sport zur Stressbewältigung in Ihren Alltag einzubauen.

Die Behandlungsmethoden bei einer Migräne

Die Behandlung umfasst zwei Therapien. Zum Einen geht es um die vorbeugenden Maßnahmen, die sogenannte Prophylaxe. Zum Anderen gibt es die Therapie zur Behandlung der akuten Kopfschmerzen. Vor allem, wenn bekannt ist, welche Trigger die Migräneanfälle auslösen, kann hiergegen ganz gut mit der Prophylaxe gegengesteuert werden. Bei den akuten Anfällen können die Symptome gelindert werden.

Die akute Therapie

Bei einem akuten Migräneanfall können einige Medikamente eingesetzt werden. So hilft die frühzeitige Einnahme von Schmerzmitteln direkt zu Beginn. Die Dosierung sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Hier werden vor allem die gängigen Schmerzmittel verschrieben. Geht mit dem Migräneanfall auch Erbrechen einher, dann helfen zusätzlich Mittel gegen Übelkeit, die die Magenbewegung anregen, die ansonsten durch den Anfall gebremst wird. Sind die Symptome hingegen schwer, dann gibt es auch spezielle migränespezifische Medikamente. Diese Medikamente lindern nicht nur die Schmerzen sondern gleichzeitig auch alle anderen auftretenden Symptome. Diese Triptane wirken vor allem dann, wenn sie früh genug eingenommen werden. Dennoch können sie jederzeit verabreicht werden. Da diese Medikamente bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Gefäßkrankheiten nicht eingenommen werden dürfen, sollten Sie sich vorab immer von einem Arzt untersuchen und beraten lassen. Neben dieser akuten Therapie sollten Sie sich in einen dunklen und ruhigen Raum zurückziehen, in dem Sie sich hinlegen und eventuell auch schlafen können. Denn Schlaf kann bei den Schmerzen gemeinsam mit den Schmerzmitteln erleichternd wirken. Auch kühle Tücher oder Pfefferminzöl auf die Schläfen gelegt, kann die Schmerzen lindern. Doch wenn Sie von Migräne betroffen sind, werden Sie selbst aus Erfahrung am besten wissen, was Ihnen gegen den Migräneanfall am besten hilft.

Wie kann einem Migräneanfall vorgebeugt werden?

Wenn Sie wie oben bereits beschrieben Ihren Trigger bereits kennen, dann können Sie unter Umständen einem Migräneanfall vorbeugen, indem Sie die Auslöser ausschalten. Hierbei kann ein Schmerztagebuch helfen, in dem über längere Zeit eingetragen wird, wie sich die Migräne angekündigt hat. Doch nicht immer funktioniert eine solche Vorbeugung, denn gegen das Wetter zum Beispiel können Sie nichts tun. Doch gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie auch eine vorbeugende Therapie gegen die Migräneanfälle beginnen, die Sie jedoch über ein Jahr durchgehend anwenden müssen. Denn handelt es sich bei der Prophylaxe um bestimmte Medikamente, dann zeigt sich die Wirkung erst nach sechs bis acht Wochen. Besonders effektiv ist eine Kombination aus Medikamenten und Entspannungsmethoden, wie zum Beispiel die „progressive Muskelrelaxation nach Jacobson“. Auch Ausdauersport, Akupunktur oder ein Training zur Stressbewältigung kann der Zeitraum zwischen den einzelnen Migräneanfällen um einiges verlängern. Geht die monatliche Anzahl der Anfälle nach einem Jahr zurück, dann reichen oft die durchgeführten Entspannungsmethoden aus, auf die Medikamente zur Prophylaxe kann dann verzichtet werden.

Der Unterschied zwischen Kopfschmerzen und Migräne

Die Unterschiede zwischen „einfachen“ Kopfschmerzen und einer Migräne sind groß und können daher auch gut unterschieden werden. Etwa 60 % aller Deutschen leiden hin und wieder bis regelmäßig unter Kopfschmerzen. Doch bei dem größten Teil der Betroffenen handelt es sich hierbei auch nur um Kopfschmerzen. So gibt es über 200 Arten von Kopfschmerzen, wobei Spannungskopfschmerzen und Migräne hierbei die beiden häufigsten Kopfschmerzarten sind. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Schmerzen sind jedoch groß können daher gut unterschieden werden. Ein großer Unterschied zwischen normalen Kopfschmerzen und Migräne ist der Einfluss auf die Beschwerden durch Bewegung. Bei Spannungskopfschmerzen hilft oft ein Spaziergang an der frischen Luft, um die Symptome zu verbessern. Bei einer Migräne ist dies jedoch nicht der Fall, jede einzelne Bewegung verschlimmert hier den Zustand noch. Wenn Sie einen Migräneanfall haben, dann möchten Sie sich zurückziehen und viel Ruhe finden, eventuell auch im abgedunkelten Zimmer. Auch am Schmerz können Migräne und Kopfschmerzen unterschieden werden. Der Spannungskopfschmerz ist in der Regel drückend und dumpf, Sie fühlen sich, als hätten Sie einen Schraubstock um den Kopf gespannt. Bei einer Migräne sind die Schmerzen im Kopf hingegen eher pulsierend und pochend. Spannungskopfschmerzen betreffen zudem meist den gesamten Kopfbereich, Migräneschmerzen nur eine Seite des Kopfes. Zudem klagen Migränebetroffene über weitere Symptome, die bei Spannungskopfschmerzen nicht auftreten.

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Beitragsbild © StockSnap / Pixabay
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