Feigwarzen: Wissenswertes über Kondylome

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Feigwarzen, die in der medizinischen Fachsprache als Kondylome bezeichnet werden, sind an sich harmlose kleine Warzen – hinter denen jedoch eine ernsthafte und bedenkliche Virusinfektion stehen kann. Eine Untersuchung und Behandlung durch einen fachkundigen Arzt sind daher in jedem Fall angeraten.

Was sind Feigwarzen und wie entstehen sie?

Feigwarzen oder Kondylome sind kleine Warzen. Also Wucherungen, die sich in der Struktur, Oberfläche und auch farblich erheblich von der umgebenden Haut absetzen können. Sie wirken wie kleine Ausstülpungen und können einzeln oder in Gruppen auftreten, rund oder länglich sein.

Sie treten in der Regel im Genitalbereich, also an den Schamlippen oder dem Penis auf. Auch im Bereich des Afters sind Kondylome keine Seltenheit.

Die Ursache für Feigwarzen ist das sogenannte humane Papillomvirus (HPV). Dieses wird vor allem bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen und kann sowohl Männer als auch Frauen befallen. Selbst bei Geschlechtsverkehr mit einem Kondom ist es jedoch möglich, dass die Viren durch Oralverkehr oder Kontakt der Schleimhäute übertragen wird.

Etwa 70 bis 90 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit einer der etwa 30 verschiedenen HPV-Arten. Allerdings zeigen nicht alle Personen Symptome oder entwickeln Feigwarzen, wodurch es unbemerkt dazu kommen kann andere Menschen anzustecken.

Symptome der Feigwarzen

Die Anzeichen, dass es sich um Feigwarzen handelt sind unter anderem:

  • anfangs weiche kleine Knötchen im Anal- sowie Genitalbereich
  • Verfärbungen der Haut, die weißlich, bräunlich oder rot sein können
  • Juckreiz
  • brennender Schmerz
  • deutliche Warzenbildung

Sollten einige oder alle dieser Symptome auftreten, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Zudem sollten auch Sexualpartner und andere Menschen mit engem Kontakt informiert werden, um sich gegebenenfalls ebenfalls behandeln lassen zu können. Auf Geschlechtsverkehr sollte zudem zunächst verzichtet werden.

Wie werden Feigwarzen behandelt?

Zum einen können die Feigwarzen mit kleinen Schnitten entfernt werden. Zum anderen ist es auch möglich, sie zu kauterisieren. Dabei wird das entsprechende Gewebe mit einem speziellen Gerät verbrannt und somit zerstört. Eine dritte Möglichkeit stellt das Auftragen einer speziellen Lösung dar. Diese zerstört das Gewebe ebenfalls und lässt die Wucherungen „schmelzen“.

Welche Methode zum Einsatz kommt ist vor allem davon abhängig, wie stark die Warzen bereits ausgeprägt sind. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto schonender kann die Behandlung ausfallen und umso geringer sind die damit verbundenen potentiellen Komplikationen und möglichen Beschwerden. Daher sollte bereits bei dem Auftreten von Knötchen ein Arzt aufgesucht werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Aktuell mangelt es an wirksamen Präparaten auf dem Markt. Zur Behandlung und Vorbeugung akuter Schübe haben sich diverse Basistherapien als wirksam erwiesen. Derartige Therapien bauen auf eine an die Erkrankung angepasste Hautpflege und eine umfassende Schonung als auch die Vermeidung von auslösenden Faktoren. Akute Schübe der Erkrankung lassen sich durch verschiedene Cremes mit entzündungshemmender Wirkung behandeln. Zum Einsatz kommen beispielsweise Kortisonsalben oder Calcineurininhibitoren.

Auch Cremes mit antiseptischen Wirkstoffen in Kombination mit einer speziellen UV-Therapie kann Abhilfe schaffen. Bei intensiven Krankheitsverläufen bei Erwachsenen kann der Arzt Immunsuppresiva verordnen. Diese bremsen das körpereigene Immunsystem aus und stoppen auf diese Weise Entzündungen in der Haut. Da diverse Allergene bei einigen Betroffenen Neurodermitis-Schübe auslösen können, ist eine Hyposensibilisierung bei einer nachgewiesenen Allergie ratsam.

Diagnose: Wie werden Kondylome festgestellt?

Die anfänglichen vorhandenen weichen Knötchen, aus denen sich mit der Zeit Feigwarzen entwickeln sind durch einen Arzt leicht feststellbar. Zur Diagnose der genauen Virus-Art werden in der Regel Abstriche genommen. Hierdurch wird es möglich, die Behandlung entsprechend anzupassen.

Insbesondere für Frauen ist dies wichtig, da zwei der Virentypen als Ursache für Gebärmutterhalskrebs gelten und daher dringend behandelt werden müssen.

Können Kondylome erneut auftreten?

Ja, die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Auftreten ist vergleichsweise hoch, wenn der Virus nach wie vor vorhanden ist. Erst nach der Ausheilung kann davon ausgegangen werden, dass keine neuen Kondylome entstehen.

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, eine spezielle Creme aufzutragen und dadurch den körpereigenen Hautschutz und die Immunabwehr zu stärken und somit das durch Viren bedingte Wachstum der Feigwarzen zu verhindern.

Lassen sich Feigwarzen mit Hausmitteln behandeln?

Immer wieder kursieren Empfehlungen für Hausmittel und selbst durchführbare Behandlungen bei Warzen im Allgemeinen und bei Feigwarzen im Speziellen. Allerdings ist davon dringend abzuraten.

Denn der Einsatz von Hausmitteln bewirkt in diesem Fall meist lediglich, dass die fachgerechte Behandlung der Virusinfektion verzögert wird. Es ist allerdings empfehlenswert, dass Immunsystem zu stärken und frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.

Können Feigwarzen vorgebeugt werden?

Eine garantierte Verhinderung der Kondylome beziehungsweise einer Ansteckung mit dem humanen Papillomvirus ist durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen nicht in jedem Fall möglich. Das Risiko für eine Infektion beziehungsweise Ansteckung anderer Personen kann jedoch durch die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen deutlich gesenkt und möglichst gering gehalten werden.

Bei diesen Maßnahmen handelt es sich um:

  • geschützten Geschlechtsverkehr: Kondome und Latextücher verringern das Risiko die Viren zu übertragen oder übertragen zu bekommen. Sie stellen zwar keinen absolut sicheren Schutz dar, sind aber solange sie richtig benutzt werden auch bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten eine sinnvolle Hilfe. Vor allem bei neuen Sexualpartnern sollte daher auch bei der Verwendung anderer Verhütungsmittel nicht darauf verzichtet werden. Bei einer bestehenden Latex-Allergie kann auch auf Alternativen aus anderen Materialien zurückgegriffen werden. 
  • Tests: Ein Test auf HPV und andere Erkrankungen kann sowohl beim Arzt als auch beim Gesundheitsamt durchgeführt werden. Bei wechselnden Sexualpartnern ist es sinnvoll, diesen regelmäßig durchführen zu lassen. Hierdurch können Infektionen zum einen schneller behandelt und zum anderen die Ansteckung anderer Personen vermieden werden. 
  • Impfung: Es gibt Impfstoffe gegen den humanen Papillomvirus, die bei Kindern und Jugendlichen beziehungsweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden können, um eine Infektion mit bestimmten Arten der Viren zu verhindern. 
  • Hygiene: Falls bereits bei einem Partner oder einem Familienmitglied eine Infektion besteht oder eine solche vermutet wird, sollte auf die gemeinsame Benutzung von Handtüchern sowie anderen Textilien und Utensilien mit direktem Kontakt zu Haut oder Schleimhäuten dringend verzichtet werden. Diese Hygiene Maßnahme ist auch in Haushalten von Familien in jedem Fall sinnvoll. 
  • Immunsystem stärken: Ein starkes Immunsystem kann dazu beitragen, dass die Haut besser geschützt ist und sich Infektionen weniger schnell ausbreiten können. Zudem kann es zur Heilung beitragen, wenn bereits eine Ansteckung stattgefunden hat. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Erholung sowie Schlaf sind entscheidend. Zudem sollten Genussmittel wie Nikotin und Alkohol reduziert oder bestenfalls vollkommen auf sie verzichtet werden.

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Mehr Informationen

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK547667/
https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/dermatologie/condylomata-acuminata-871
https://deximed.de/home/b/gynaekologie/patienteninformationen/infektionen-entzuendungen/feigwarzen-condylomata-acuminata/

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Bildnachweise
Beitragsbild: © 234710570 / AdobeStock

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