Schuppenflechte bei Babys & Kindern

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Schuppenflechte bei Babys und Kindern ist zwar selten aber nicht unmöglich. Zum einen ist es schwierig, sie von anderen Erkrankungen der Haut, wie Neurodermitis oder Windeldermatitis, abzugrenzen. Zum anderen kann die Erkrankung der Haut auch zur Belastung für die ganze Familie werden, da sich die Behandlung schwierig gestaltet.

Was ist Schuppenflechte?

Schuppenflechte wird in der medizinischen Fachsprache auch als Psoriasis bezeichnet. Es handelt sich um eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems. Dabei werden unter anderem Entzündungsbotenstoffe in großen Mengen freigesetzt aber auch vermehrt Hautzellen gebildet.

Das Ergebnis ist ein Rötung der Haut, silbrige Hautschuppen und starker Juckreiz. Die Folgen der Schuppenflechte können sich jedoch auch außerhalb der Haut zeigen, beispielsweise durch entzündliche Reaktionen in den Gelenken.

Ursachen & Symptome der Psoriasis bei Kind und Säugling

Worin genau die Ursachen für Psoriasis zu finden sind, ist bisher ungeklärt. Klar ist jedoch, dass es eine erbliche Komponente gibt, da Schuppenflechte gehäuft in Familien auftreten kann. Obwohl die Ursachen noch nicht wissenschaftlich geklärt sind, sind bereits einige Auslöser bekannt. Darunter beispielsweise:

  • Allergien
  • Hautreizungen, beispielsweise durch Reibung oder Stuhl & Urin im Windelbereich
  • Hormonschwankungen
  • Infektionen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Stress

Die Schuppenflechte kann also sowohl durch Erkrankungen als auch durch die Behandlung von Infektionen ausgelöst werden aber auch durch bereits gereizte Haut oder Stress ausbrechen.
Daher ist es wichtig, dass Babys und Kleinkinder einen festen und verlässlichen Tagesablauf haben. Das gilt vor allem dann, wenn in der Familie bereits Fälle mit Psoriasis bekannt sind. Denn dann ist das Risiko für einen Ausbruch erhöht. Mit sensiblen Kindern sollte zudem einen besonders vorsichtiger Umgang erfolgen. Erklärungen und ruhige Gespräche sind generell besser, als Strafen und Schimpfe. Denn diese Maßnahmen lösen seelischen Stress aus und können daher als Risikofaktor für die Hauterkrankung sowie für andere gesundheitliche Beschwerden fungieren.

Wenn es zu einem Schub der Hautkrankheit kommt, können sich die folgenden Symptome einstellen:

  • Entzündungen und Rötungen
  • starker Juckreiz
  • silbrige, trockene Beläge auf der Haut
  • Schuppen, die sich bei Berührung leicht lösen

Vor allem der Juckreiz ist für Säuglinge und Kleinkinder oftmals eine starke Belastung.

Risiken der Schuppenflechte bei Säuglingen und Kindern

Eines der Risiken ist insbesondere bei Kindern der starke Juckreiz und damit das Kratzen an den betroffenen Stellen. Hierdurch kann es zum einen zur Bildung von Narben kommen. Zum anderen kann sich die Entzündung verschlimmern, da durch das Kratzen Bakterien, Viren aber auch Pilzsporen in die Haut eingetragen werden können.
Hierdurch können auch weitere Symptome auftreten, wie beispielsweise:

  • Schmerzen
  • eitrige Wunden
  • Narben
  • unangenehmer Geruch
  • verstärkte Wärmeentwicklung
  • Ausbreitung der Entzündungsreaktion

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Belastung des Kindes. Durch den anhaltenden Juckreiz werden Babys und Kleinkinder schnell unleidlich, da sie den ständigen Beschwerden ausgesetzt sind. Eltern und Geschwister werden dadurch ebenfalls belastet, da Säuglingen als Ausdruck ihres Leids lediglich Weinen zur Verfügung steht.

Für die gesamte Familie kann das bedeuten, dass schlaflose Nächte und schwache Nerven zur Belastungsprobe werden.

Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft gegen Schuppenflechte bei Baby und Kind?

Da die Haut bei Schuppenflechte zur Trockenheit neigt, sollten feuchtigkeitsspendende Cremes, Lotionen und spezielle Salben eingesetzt werden. Sie versorgen die Haut mit der dringend notwendigen Feuchtigkeit, lösen die Schuppen und lindern aufgrund dieser Effekte auch den Juckreiz in geringem Maße.

In sehr schweren Fällen kann auch Kortison zum Einsatz kommen. Dieses sollte jedoch so gering dosiert wie möglich und nur so lange wie absolut notwendig angewendet werden. In jedem Fall ist es wichtig, jede Behandlung beziehungsweise Veränderung der Behandlung im Vorfeld mit einem Arzt abzusprechen. Anderenfalls könnte es zu unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen kommen, die den Zustand noch verschlimmern.

Schuppenflechte bei Babys & Kindern: Wie kann der Juckreiz behandelt werden?

Eines der größten Probleme bei Schuppenflechte ist der belastende Juckreiz. Säuglinge aber auch Kinder haben entwicklungsbedingt noch nicht die erforderliche Selbstbeherrschung, um das Kratzen zu unterlassen. Das Kratzen an den ohnehin bereits entzündeten und gereizten Stellen kann jedoch nachteilige Folgen haben.

Neben einer Verschlimmerung von Entzündungen und Reizung steigt das Risiko für Narbenbildung. Was aber, lässt sich bei Babys und Kindern dagegen unternehmen? Die folgenden Tipps können helfen:

  • richtige Kleidung und Textilien: Atmungsaktive, weiche und glatte Stoffe verschlimmern den Juckreiz nicht und können sogar einen leicht kühlenden Effekt haben. Das gilt beispielsweise für Baumwolle und Seide.
  • Kühlen: Leichtes Kühlen mit einem Kühlpad, einem kühlen Waschlappen oder Cremes, Lotionen und Salben mit kühlendem Effekt lindert den Juckreiz und wirkt auch bei Entzündungen mit Wärmeentwicklung angenehm.
  • Handschuhe: Da Säuglinge und Kinder sich noch nicht beherrschen und selbst vom Kratzen abhalten können, sollten sie leichte Baumwollhandschuhe tragen. Hierdurch wird verhindert, dass es durch die scharfen Fingernägel zu Wunden, Narben oder einer Verschlimmerung der Entzündungsreaktion kommt.
  • passende Behandlung: Die beste Behandlung der Schuppenflechte bei einem Kind ist eine individuell abgestimmte Behandlung. Denn hierdurch werden nicht nur die Beschwerden therapiert, sondern auch die Ursachen beseitigt. Frühzeitige Arztbesuche und eine gründliche Abklärung sind daher essentiell.
  • Stress reduzieren: Ein häufiger Auslöser von Psoriasis bei Baby und Kind ist Stress. Abrupte Änderungen, eine Überforderung aber auch Streitigkeiten innerhalb der Familie können dazu beitragen, dass die Hauterkrankung ausbricht. Derlei Faktoren zu reduzieren und gezielt Entspannung herbeizuführen kann daher die Häufigkeit und die Beschwerden lindern.

https://www.ratgeber-hautgesundheit.de/schuppenflechte/erklaerung/baby/
https://www.schuppenflechte-gut-behandeln.de/psoriasis?gclid=CjwKCAjw5Ij2BRBdEiwA0Frc9YxC_5zpB6cevIcwDrgF29OlJAvLVo6haTXvz8E3KHfcc0M3YS4xixoCa0MQAvD_BwE
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5683121/

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Beitragsbild: © impulsq / Unsplash

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