Gürtelrose (Herpes Zoster) – Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten der Infektionskrankheit

0

Die Gürtelrose, in der medizinischen Fachsprache Herpes Zoster genannt, wird durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöst, die zur Familie der Herpesviren gezählt werden. Die Folge ist ein bläschenartiger und schmerzhaft juckender Ausschlag, der bestimmte Dermatome, also Hautareale, betrifft.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was sind die Ursachen der Gürtelrose?
  2. Welche Symptome treten bei einer Gürtelrose auf?
  3. Wie wird Gürtelrose behandelt?
  4. Helfen alternative Heilmittel gegen Gürtelrose?
  5. Wie lange dauert eine Gürtelrose?
  6. Gürtelrose am Kopf und am Bein?
  7. Lässt sich Gürtelrose effektiv vorbeugen?

Was sind die Ursachen der Gürtelrose?

Über 90 Prozent aller Menschen haben sich im Kindesalter bereits mit dem Varizella-Zoster-Virus infiziert und erkrankten somit an Windpocken. Diese Viren verbleiben lebenslang in gewissen Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks, können jedoch durch ein starkes und gesundes Immunsystem gut in Schach gehalten werden. Der hauptsächlichste Risikofaktor für das Wiederaufleben des Virus, ist ein schwaches Immunsystem.

Starke Stress- und Belastungszustände, chronische Erkrankungen, HIV-Infektionen, intensive Sonneneinwirkung oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente können die Funktionsfähigkeit der menschlichen Immunabwehr beträchtlich schwächen. Unter diesen Umständen kann der schlummernde Virus wieder reaktiviert werden und es kommt zur Zweitinfektion mit dem Erreger und damit verbunden zur Gürtelrosenerkrankung.

Die Infektion breitet sich entlang der Nervenbahnen der betroffenen Hautareale aus und bewirkt einen schmerzhaften, bläschenartigen Ausschlag. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können von der Infektionskrankheit ebenfalls betroffen sein, doch in der Regel erkranken eher Erwachsene in der zweiten Lebenshälfte an Herpes Zoster.

Welche Symptome treten bei einer Gürtelrose auf?

Der Name dieser Erkrankung leitet sich von den charakteristischen Symptomen und Begleiterscheinungen ab: Der Hautausschlag breitet sich über die Nervenbahnen aus und zieht sich – wie ein Gürtel – von der Wirbelsäule aus um den Rumpf herum. Die Gürtelrose beginnt mit uncharakteristischen Symptomen.

Betroffene leiden unter Begleiterscheinungen, wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Zu diesen Symptomen kann sich im Anfangsstadium auch leichtes Fieber gesellen. Nach rund zwei bis drei Tagen machen sich zum Teil starke brennende Schmerzen in bestimmten Körperregionen bemerkbar. In diesem Stadium ist der jeweilige Nerv bereits infiziert. Anschließend wird der Ausschlag sichtbar: Die Haut färbt sich rötlich und es entstehen Knötchen und Bläschen, die mit einem klaren Sekret gefüllt sind. Nach einigen Tagen öffnen sich diese stecknadelgroßen Bläschen und trocknen innerhalb von rund sieben Tagen aus. Es dauert in etwa 14 bis 21 Tage, bis der Hautausschlag vollständig verschwunden ist.

Eine Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren macht sich also nicht sofort bemerkbar, sondern die Erkrankung beginnt schleichend. Zudem unterscheidet sich das Stadium der Zweitinfektion deutlich von der Erstinfektion mit diesem Virus: Bei den Windpocken breitet sich der Ausschlag über den gesamten Körper aus. Bei der Gürtelrose hingegen ist er örtlich eingegrenzt und äußert sich nur auf den Hautbereichen, die von den betroffenen Rückenmarks- oder Gehirnnerven versorgt werden.

Wie wird Gürtelrose behandelt? – Medikamente gegen die Infektionskrankheit

Die Diagnose der Gürtelrose muss von einem Arzt gestellt werden. Wenn kein Hautausschlag erkennbar ist oder wenn intensive Schmerzen schon im frühen Stadium der Erkrankung auftreten, muss ein sogenannter Erregernachweis stattfinden. Dies geschieht mittels eines Bläschens-Abstrichs oder einer Blutprobe. Wenn die Herpes-Zoster-Viren das Gesicht, insbesondere die Augen oder die Ohren betreffen, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Diese Bereiche bedürfen einer umgehenden Behandlung und Therapie, ansonsten können bleibende Hör- oder Sehstörungen die Folge sein.

Die Behandlung der Gürtelrose hat stets das Ziel die Symptome der Infektionskrankheit zu lindern und die Krankheitsdauer zu verkürzen. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Behandlung mit geeigneten Medikamenten äußerst wichtig. So klingen die Schmerzen ab und die Hautrötung wird gemildert. Sobald die ersten Anzeichen für die Gürtelrose sichtbar werden, sollte mit der Behandlung begonnen werden. Auf diese Weise kann es zu einer raschen Rückbildung der Symptome und Begleiterscheinungen kommen.

Die Medikamente, die bei der Gürtelrose zum Einsatz kommen, enthalten Wirkstoffe, die sehr gezielt die Herpesviren bekämpfen. Sogenannte „Virostatika“ bekämpfen den Herpes-Zoster-Erreger und hindern ihn effizient an einer weiteren Vermehrung und Verbreitung.

Gegen die brennenden und starken Schmerzen, die von der Gürtelrosenerkrankung ausgelöst werden, wird zusätzlich ein Schmerzmittel verschrieben. Medikamente, wie beispielsweise Diclofenac können wirksam die mit der Erkrankung verbundenen Schmerzen mindern.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung ist es selbstverständlich sehr wichtig, dem Körper ausreichend Ruhe zu gönnen und die entzündeten Hautareale behutsam zu pflegen. Diverse Puder, Cremes und Lösungen eigenen sich wirksam für die Linderung der Symptome und Beschwerden.

Natürliche Hilfe aus der Natur – Helfen alternative Heilmittel gegen Gürtelrose?

Auch die Natur hält einige Heilmittel parat, die effektiv und rasch Herpes-Zoster-Viren bekämpfen können. Vitamin C ist unerlässlich für ein starkes und funktionstüchtiges Immunsystem. Das Vitamin bewirkt die Produktion von körpereigenen Botenstoffen, sogenannten Interferonen. Diese stärken effizient die Immunabwehr und machen den Körper resistent gegen den Erreger.

Auch Magnesium sollte bei der Behandlung der Gürtelrose zum Einsatz kommen, denn es bewirkt eine nachhaltige Beruhigung der entzündeten und gereizten Nerven und blockiert gewisse Schmerzrezeptoren.
Olivenblattextrakt enthält einen hohen Anteil an Elenolsäure und Oleuropein, einem Antioxidans, das zu den wirksamsten Heilmitteln gegen allerlei Viren und Erregern zählt. Auch grüner Tee ist eine wertvolle Hilfe aus der Natur, um den Herpes-Zoster-Viren den Kampf anzusagen. Auch Grüntee enthält wichtige Antioxidantien, die für ein starkes Immunsystem unerlässlich sind.

Die Schmerzen, die von der Gürtelrose ausgelöst werden, betreffen hauptsächlich die Nerven des menschlichen Körpers. Eine optimale Versorgung mit den B-Vitaminen, die für das Nervensystem unerlässlich wichtig sind, kann diese Schmerzen wirksam lindern. Die Nerven können sich auf diese Weise wieder regenerieren. Durch eine ausreichende B-Vitamin-Zufuhr kann späteren Nervenschäden vorgebeugt werden.

Gegen den intensiven Juckreiz und das Brennen empfiehlt sich naturbelassener Honig, Ringelblumensalbe oder Knoblauch. Auch ein Aloe Vera Gel wirkt kühlend und sehr angenehm.

All diese Helfer aus der Natur helfen die Gürtelrose und ihre äußerlich sichtbaren Symptome wirksam, aber doch effektiv zu behandeln. Bei jeglicher Therapie- und Behandlungsart sollte jedoch immer ein spezieller Nervenarzt oder Neurologe zu Rate gezogen werden.

Wie lange dauert eine Gürtelrose?

Die Infektionskrankheit beginnt schleichend und sorgt besonders im Anfangsstadium nur für ein allgemeines Krankheitsgefühl. Erst später werden die Symptome äußerlich sichtbar und auch spürbar. Nach rund zwei bis drei Tagen erreicht das Herpes-Zoster-Virus den jeweiligen Hautbereich und löst dort rote, schmerzhafte Flecken und Bläschen aus. Das Sekret, mit dem diese Knötchen und Pusteln gefüllt sind, können dazu führen, dass sich auch andere Personen mit der Krankheit infizieren. Diese Flüssigkeit ist virusbelastet und ansteckend.

Nach weiteren drei bis fünf Tagen öffnen sich diese Bläschen und es bilden sich nach und nach Krusten, die austrocknen und schließlich abfallen. In den meisten Fällen heilt die Gürtelrose ohne weitere Folgeschäden innerhalb von zwei bis vier Wochen ab.

Gürtelrose am Kopf und am Bein? – Sonderformen der Erkrankung

Die Herpes-Zoster-Viren können in der Regel jede Nervenbahn des Menschen betreffen und somit kommt es durchaus vor, dass sich die Erkrankung auch im Bereich der Augen, der Stirn, der Nase und der Kopfhaut bemerkbar macht. In sehr seltenen Fällen kann auch die Hornhaut des Auges (Cornea) oder die Bindehaut (Conjunctiva) vom Erreger befallen sein. In diesen Fällen können starke Sehstörungen die Folge sein.

Grundsätzlich heilt die Gürtelrose komplikationslos ab. In einigen Fällen spüren Patienten noch Monate nach der Abheilung die Schmerzen dieser Erkrankung. Mediziner sprechen in einem solchen Fall von einer Post-Zoster-Neuralgie. Ein starker Schmerz tritt hier meistens erst dann ein, wenn die Bläschen schon aufgebrochen und ausgetrocknet sind. Diese Schmerzen können auf benachbarte Haut- und Körperbereiche ausstrahlen, die von der Gürtelrose gar nicht betroffen waren.

In sehr seltenen Ausnahmefällen dann das Virus auch die Hirnhaut befallen. Insbesondere bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, wie das beispielsweise bei Krebspatienten der Fall ist, hat der Erreger die Möglichkeit sich unkontrolliert zu verbreiten und lebenswichtige Organe, wie Leber, Lunge oder das Gehirn zu befallen.

Die Gürtelrose kann sich auch an den Beinen bemerkbar machen und intensive Schmerzen hervorrufen

Lässt sich Gürtelrose effektiv vorbeugen? – So schützen Sie sich wirksam

Eine effektive Möglichkeit sich vor dem Wiederaufflammen der Varizella-Zoster-Viren zu schützen, ist eine spezielle Impfung. Mehr zum Thema Impfung und vorbeugen einer Gürtelrose erfahren Sie hier:

Damit Windpocken nicht zur Gürtelrose werden – Guter Impfschutz ist möglich

In jedem Fall ist es besonders wichtig auf ein einwandfrei funktionierendes Immunsystem zu achten. Eine ausgewogene und gesunde Lebensweise ist hierfür maßgeblich. Zudem sollten intensive Stresssituationen vermieden werden. Ist das Herpes-Zoster-Virus einmal ausgebrochen, muss rechtzeitig mit der Therapie begonnen werden. Nur so lassen sich weitreichende Schäden oder Komplikationen vermeiden.

Wer an Gürtelrose erkrankt ist, sollte sich vor allem vor schwangeren Frauen fernhalten, damit das ungeborene Kind nicht infiziert wird. Wenn eine Schwangere keine Autoimmunität gegen den Erreger besitzt, ist das Risiko sehr hoch, dass sie sich damit anstecken kann. Die Erkrankung kann sich auf das Baby übertragen und massive Folgeschäden hervorrufen, die im schlimmsten Fall bis zum Kindstod reichen können.

Bewerten Sie diesen Beitrag!
[Total: 0 Average: 0]
Beitragsbild © snesivan / Fotolia
Teile diesen Artikel:

Comments are closed.