Krankheitsverlauf und Stadien der Gürtelrose

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Gürtelrose oder auch Herpes Zoster ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die in jedem Alter auftreten und teils schwerwiegende Folgen haben kann. Daher ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechend behandeln zu lassen.

Gürtelrose und Windpocken – zwei Krankheiten, ein Erreger

Gürtelrose und Windpocken werden durch die gleichen Viren ausgelöst. Bei Kindern treten Windpocken häufiger auf. Wurde diese klassische Kinderkrankheit einmal durchgestanden, kommt es bei einer nochmaligen Infektion beziehungsweise bei einem erneuten Ausbruch in der Regel zur Gürtelrose.

Risikofaktoren für Gürtelrose

Herpes Zoster tritt vor allem dann auf oder bricht aus, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Hierfür und auch für eine Ansteckung finden sich jedoch noch weitere Faktoren. Darunter:

  • HIV / AIDS
  • Einnahme von Immunsystem supprimierenden Medikamenten
  • Krebserkrankungen
  • ungesunde Lebensweise
  • Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Nachwirkungen eines Schlaganfalls

Gürtelrose: Wie ist der Anfang?

Das Anfangsstadium der Gürtelrose ist meist recht unauffällig. Typische Symptome sind:

  • Abgeschlagenheit
  • erhöhte Temperatur
  • Missempfindungen, wie beispielsweise Kribbeln in den betroffenen Bereichen

Auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gliederschmerzen können auftreten. Besteht eine erhebliche Immunschwäche, können die Symptome jedoch auch atypisch sein. Generell äußert sich die Gürtelrose am Anfang jedoch eher wie eine Erkältung oder eine Grippe. Nach einigen Tagen kommen allerdings Schmerzen auf. Im Anschluss bilden sich in den infizierten Arealen Bläschen – ähnlich wie bei Windpocken.

Wie ist der Krankheitsverlauf bei der Gürtelrose?

Nach den anfänglich uneindeutigen Symptomen und den Schmerzen, beispielsweise rund um die Taille oder im Gesicht, tritt ein Ausschlag auf. Dieser entwickelt sich innerhalb weniger Tage zu Bläschen und die Schmerzen verschlimmern sich.

Im Gegensatz zu Windpocken besteht bei einer Gürtelrose normalerweise keine Gefahr, dass die Bläschen aufgekratzt werden. Denn die Schmerzen überdecken den Juckreiz und bereits der normale Kontakt zu Kleidung oder eine leichte Berührung sind mehr als unangenehm.

Nach einigen Tagen trocknen die Bläschen ab und es bildet sich ein Wundschorf. Spätestens nach einigen Wochen sollte dieser Schorf von alleine abfallen und alle Symptome sollten abgeklungen sein. Bei sehr schweren Verläufen ist es jedoch möglich, dass sich Folgeschäden ergeben oder die Heilung längere Zeit in Anspruch nimmt.

Gürtelrose: Krankheitsverlauf und Prognose auf einen Blick

Während das Gürtelrose-Frühstadium meist uneindeutig oder gar asymptomisch verläuft, ist bei dem Ausbrechen des Ausschlags und der Bläschen schnell eine Diagnose gestellt. Der Gürtelrose-Verlauf gestaltet sich oftmals wie folgt:

  1. Abgeschlagenheit und grippeähnliche Beschwerden treten auf.
  2. Es bildet sich ein Ausschlag, mit Rötungen, Schwellungen und Bläschen.
  3. Die Bläschen öffnen sich und verkrusten.
  4. Nach dem Abtrocknen fällt der Wundschorf ab und die betroffenen Stellen verheilen.

Mögliche Komplikationen bei Gürtelrose

Bei schwerwiegenden Verläufen können zusätzlich zu der Hauptinfektion auch Komplikationen und Spätfolgen auftreten. Zu diesen gehören beispielsweise:

  • Lähmungen und Missempfindungen
  • sekundäre Infektionen
  • Entzündungen des Hirns oder der Hirnhaut
  • Narben
  • Pigmentstörungen
  • Einblutungen
  • Ausbreitung des Herpes Zoster auf den gesamten Körper
  • Blindheit
  • Taubheit

Aufgrund dieser Gefahren ist es entscheidend, frühzeitig eine Behandlung einzuleiten. Das gilt vor allem für Risikopatienten, die bereits unter einer Vorerkrankung oder einer Immunschwäche leiden.

Kann Gürtelrose vorgebeugt werden?

Eine garantierte Vorbeugung gibt es nicht in jedem Fall. Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten, das Risiko für eine Infektion, einen Ausbruch oder eine Ansteckung zu reduzieren:

  • Impfung wahrnehmen: Durch die Impfung kann verhindert werden, dass es zu einem Ausbruch von Windpocken oder Gürtelrose kommt. Aus diesem Grund wird sie vor allem für Kinder, Jugendliche und immunsupprimierte Personen empfohlen.
  • Abstand halten: Ist bereits eine Person bekanntermaßen infiziert – sei es ein Kind aus der Tagesstätte, ein Mitschüler, Kollege oder ein loser Bekannter – sollte direkter Kontakt vermieden werden. Denn die Viren können sich nach dem Platzen oder Aufkratzen der Bläschen auch von Haut und Fingernägeln auf eine andere Person übertragen. Bloßes Händeschütteln und sich danach ins Gesicht zu greifen reicht also aus, um sich anzustecken.
  • Hygiene: Häufiges Händewaschen,vor allem nach dem Berühren von öffentlich zugänglichen Türklinken und Handgriffen oder ähnlichen Gegenständen ist immer empfehlenswert, denn neben Viren können sich an diesen auch andere Krankheitserreger befinden. Das Händewaschen sollte wenigstens 30 Sekunden dauern und den Bereich unter den Nägeln ebenfalls mit einbeziehen.
  • Nichts teilen: Wenn aktuell eine Windpocken- oder Gürtelrose-Infektion in der Umgebung besteht, sollte nichts mehr geteilt werden, was direkten Kontakt zu Haut oder Schleimhäuten hat. Besteck, Gläser aber auch Handtücher können die Viren übertragen.
  • gesunde Lebensweise: Eine generell gesunde Lebensweise stärkt das Immunsystem und kann Krankheiten vorbeugen. Hierzu gehören eine ausgewogene und gemüsereiche Ernährung, ausreichend Bewegung, Entspannung und Schlaf. Die Psyche sollte ebenfalls berücksichtigt werden, da anhaltender Stress und stetige Konflikte sich ebenfalls negativ auf die physische Gesundheit auswirken können.
  • Krankheiten behandeln: Bestehen Vorerkrankungen, sollten diese therapiert werden. Auch hierdurch kann die Gefahr gesenkt werden, sich zu infizieren oder unter einem schweren Krankheitsverlauf zu leiden.
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