Gesund – ungesund – na und?

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Alarmierende Zahlen

Die Gesundheitskompetenz von Schulkindern in Deutschland ist sehr niedrig: 84 Prozent verfügen über keine ausreichende Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten. Betroffene ohne ausreichende Gesundheitskompetenz berichten laut dem aktuellen DAK-Präventionsradar deutlich häufiger von psychosomatischen Beschwerden, depressiven Symptomen und Einsamkeit.

Fast zwei Drittel der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn fühlen sich erschöpft. Etwa jeder sechste junge Mensch ist traurig oder zeigt andere depressive Symptome – bei den jugendlichen Mädchen mit niedrigem Sozialstatus sind es sogar über 40 Prozent.

Schulfach Gesundheit

„Es ist erschreckend, wie stark junge Menschen psychisch belastet sind“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Unsere Studie zeigt, dass Mädchen und Jungen ohne eine ausgeprägte Gesundheitskompetenz häufiger erschöpft, traurig oder einsam sind. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen. Um unsere Kinder zu stärken und zu schützen, ist Schule ein wichtiger Ort. Wir müssen zwingend die Gesundheitskompetenz verbessern. Wir brauchen jetzt ein Schulfach Gesundheit und Prävention, um unsere Kinder zu befähigen, im Alltag Entscheidungen für eine gesunde Zukunft zu treffen. Das Thema duldet keinen Aufschub mehr, jetzt muss gehandelt werden.“

Sozialstatus beeinflusst Gesundheitskompetenz

Laut DAK-Präventionsradar zeigen 84 Prozent der Schulkinder der Klassen fünf bis zehn nur eine niedrige oder moderate Gesundheitskompetenz.  Sie schaffen es nicht, ausreichend Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Nur 16 Prozent besitzen eine hohe Kompetenz und fühlen sich befähigt, aktiv Entscheidungen zu treffen und Initiative zu zeigen. Sie interessieren sich sehr für Gesundheit und sind stark motiviert, ihr Wissen etwa über gesundes Essen, ausreichend Schlaf, Sport oder Bewegung zu erweitern. Der soziale Hintergrund wirkt sich hier deutlich aus: Bei Schulkindern aus Familien mit einem niedrigen Sozialstatus sind es mit zwölf Prozent noch weniger Jungen und Mädchen, die über eine hohe Gesundheitskompetenz verfügen.

65 Prozent sind erschöpft

Unter allen befragten Mädchen und Jungen sind psycho-somatischen Beschwerden stark verbreitet: 65 Prozent leiden mindestens wöchentlich unter Erschöpfungszuständen. Bei den Schulkindern mit einer hohen Gesundheitskompetenz sind es hingegen mit 55 Prozent ein Sechstel weniger. Ebenfalls mehrmals pro Woche hat fast ein Drittel der Schulkinder Schlafprobleme und etwa ein Sechstel Kopfschmerzen. Auch von solchen Beschwerden berichten Kinder und Jugendliche mit hoher Gesundheitskompetenz insgesamt seltener.

Vor allem Mädchen stark belastet

Mehr als ein Viertel der Mädchen zeigt im Schuljahr 2024/2025 depressive Symptome wie Niedergeschlagenheit und häufiges Weinen. Mädchen sind mit 27 Prozent fast viermal so häufig betroffen wie Jungen (sieben Prozent). Das ist für Mädchen der höchste Wert der vergangenen Jahre. Er ist auch geringfügig höher als in der Pandemie. Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 mit niedrigem Sozialstatus geben am häufigsten an, oft traurig oder niedergeschlagen zu sein (43 Prozent). Unter Kindern und Jugendlichen sind 18 Prozent betroffen – das sind 50 Prozent mehr als bei denen mit hoher Kompetenz (12 Prozent).

Einsamkeit ist ebenfalls besonders für Mädchen ein Problem: 41 Prozent der Schülerinnen fühlen sich oft allein und haben das Gefühl, keine Freunde zu haben. Bei den Jungen sind es zum Vergleich 25 Prozent. Auch hier zeigt sich wieder die Bedeutung der Gesundheitskompetenz: Jungen und Mädchen mit hoher Gesundheitskompetenz haben seltener das Gefühl von Einsamkeit als weniger kompetente Schulgefährten (28 Prozent versus 34 Prozent).

(Auszug aus einer Pressemitteilung der DAK)

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Foto: Student © Alexandra koch_Pixabay
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