Arthrose

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Die Ursachen für eine Arthrose

Arthrose in einem Gelenk kann beginnen, wenn dieses übermäßig belastet wird oder eine Fehlstellung vorliegt. Eine solche Fehlstellung kann auch daher rühren, dass ein Bein wenige Millimeter länger ist als das andere, Ihre Kniegelenke können diese Fehlstellung aber nicht ausgleichen und es kann schon frühzeitig zu einer Arthrose kommen. Aber auch ein Bewegungsmangel kann eine Arthrose begünstigen. Denn werden Ihre Gelenke zu wenig bewegt, weil Sie zum Beispiel den ganzen Tag im Sitzen arbeiten und Sie auch keinen Ausgleichssport treiben, dann wird die Gelenkschmiere weniger. Diese Flüssigkeit soll die Zellen in den Knorpeln, die als Puffer zwischen den Gelenkknochen sitzen, mit Nährstoffen versorgen. Fehlen diese Nährstoffe, kommt es zum Absterben der Knorpelzellen, die hierbei chemische Stoffe freisetzen, die sogar zum Aufweichen des Knorpels führen. Durch die Gelenkbewegung wird die Knorpeloberfläche dann abgerieben. Dennoch liegt es nicht nur an der schweren Arbeit oder der fehlenden Bewegung, wenn Ihre Gelenke schmerzen. So sind die folgenden Ursachen schuld an einer Arthrose.

Die Gene als Ursache

Wenn Sie sich genügend bewegen und die Gelenke nicht übermäßig belasten kann es dennoch zu einer Arthrose kommen. Denn auch die Veranlagung scheint eine große Rolle zu spielen. Studien haben ergeben, dass Arthrosen in Finger- und Kniegelenken in manchen Familien häufiger auftreten. So kann die Genetik dafür ursächlich sein, wie der menschliche Körper sich entwickelt, wie der Knorpel beeinträchtigt wird und wie die Gelenke gebildet werden,

Häufige Ursache, die Überbelastung

Zur Überbelastung der Gelenke gehört zwar auch der Leistungssport oder eine schwere körperliche Arbeit. Der Hauptgrund einer Überlastung bei vielen Menschen ist das Übergewicht, das vor allem auf den Gelenken der Knie, Hüfte und Füße lastet. Aber auch Verletzungen oder sogenannte O- oder X-Beine können zur Arthrose führen.

Autoimmunerkrankungen als Ursache

Wenn Sie unter einer entzündlichen oder einer Autoimmunerkrankung wie Gicht oder Rheuma leiden, dann können diese auch den Gelenkknorpel angreifen. Hieraus kann dann eine sekundäre Arthrose entstehen.

Die Symptome der Arthrose

Wird ein von Arthrose betroffenes Gelenk belastet, dann kommt es im Frühstadium zu stechenden oder dumpfen Schmerzen. Anders, als bei einer entzündlichen Arthritis schmerzen die Gelenke im Ruhezustand jedoch nicht. Wenn Sie zudem nach einer längeren Ruhephase einen sogenannten Anlaufschmerz verspüren, dann haben Sie eine Arthrose in dem betreffenden Gelenk. Der Schmerz lässt nach, wenn Sie das Gelenk sachte ein wenig hin und her bewegen. So kommt es bei einer Arthrose zu den folgenden Symptomen, die mehr oder weniger ausgeprägt sein können, je nachdem, wie weit die Gelenkkrankheit bei Ihnen bereits fortgeschritten ist:

  • Anlaufschmerzen nach längerer Ruhezeit, vor allem am Morgen beim Aufstehen
  • nach längerem Stehen können die Gelenke ermüden und Schmerzen hervorrufen
  • nach längerer Belastung, zum Beispiel beim Walking oder Wandern treten Schmerzen auf
  • Dauerschmerz bei Bewegungs– und Ruhephasen im fortgeschrittenen Stadium
  • Schmerz beschränkt sich aber immer auf das betroffene Gelenk
  • bei Hüftarthrose können Schmerzen auch in Leiste, Knie oder Gesäß ausstrahlen
  • Steifheit nach Ruhephase, zum Beispiel nach längerem Sitzen
  • insgesamte Beweglichkeit wird eingeschränkt
  • bei Schulterarthrose kann Arm nicht mehr gehoben werden
  • bei Hüftarthrose fällt das Schuhe binden schwer
  • durch Schonhaltungen werden weitere Muskeln geschwächt
  • im späten Stadium kann es zu knackenden und knirschenden Geräuschen kommen
  • an den Gelenkrändern bilden sich Knochenauswüchse (Osteophyten)
  • können auf Weichteile und Nerven drücken und weitere Schmerzen verursachen
  • betroffene Gelenke können anschwellen, die Haut fühlt sich warm an und ist gerötet
  • Knochenveränderungen können vorkommen, z.B. Längenunterschied der Beine bei Hüftarthrose

Wann ist der Gang zum Arzt erforderlich? – die Diagnose

Damit die Diagnose Arthrose gestellt werden kann, muss der Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen. Wichtig ist hierbei, dass alle anderen möglichen in Frage kommenden Krankheiten ausgeschlossen werden können. Röntgenaufnahmen können die Ausprägung sowie die Schwere der Arthrose erkennen lassen. Auf diesen Aufnahmen sind Veränderungen an den Knochen sowie der Gelenkspalt gut zu erkennen. Für die Diagnose einer Arthrose sind keine Blutuntersuchungen notwendig, diese können aber andere mögliche Krankheiten ausschließen.

Die Behandlungsmöglichkeiten einer Arthrose

Wenn Sie an einer Arthrose erkrankt sind, dann ist diese nicht heilbar. Dennoch lassen sich die Symptome einer Arthrose ganz gut behandeln. Allerdings müssen Sie wissen, dass die Gelenkerkrankung sehr von der Tagesform abhängig ist. Nach einigen guten Tagen können auch ganz schnell wieder ein paar sehr schlechte Tage folgen. Entzündungen und Schmerzen können aber durch einen guten Mix in der Therapie gehemmt sowie die Beweglichkeit des Gelenkes und somit auch Ihre Selbstständigkeit gefördert werden. Ideal ist es, wenn die behandelnden Ärzte und Therapeuten zusammen arbeiten. Nur so kann ein für Sie zugeschnittenes individuelles Programm für die Behandlung festgelegt werden.

Bewegungstherapie

Auch wenn ein Gelenk von Arthrose betroffen ist, soll es auf keinen Fall geschont werden. Daher ist eine moderate Bewegung wichtig, ohne das Gelenk unnötig zu strapazieren. In einer Ergo- oder Physiotherapie werden Sie lernen, wie sie das betroffene Gelenk richtig belasten, damit es beweglich bleibt. Die Sehnen und Muskeln rundherum sollten zudem gekräftigt werden. Machen Sie die Übungen regelmäßig, damit Koordination und Ausdauer verbessert werden. Wichtig hierbei ist, dass Sie, wenn Sie sich besser fühlen, auf keinen Fall mit den Übungen wieder aufhören dürfen. Denn dann kommt es schnell zu einem Rückfall. Ergänzt wird ein solches Bewegungsprogramm häufig durch physikalische Anwendungen zu denen UV- und Infrarot-Licht, Massage, Wasseranwendungen, Gleichstrom, Wärme- oder Kältebehandlungen gehören können.

Behandlung mit Medikamenten

In erster Linie werden verschiedene Schmerzpräparate verschrieben, die Ihnen helfen sollen, das Gelenk wieder normal zu bewegen, da für einige Zeit nach der Einnahme keine Schmerzen mehr auftreten. So kann auch eine Schonhaltung vermieden werden. Schon Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol können helfen.

Ist das Gelenk gereizt, dann werden oftmals nicht-steroidale Antirheumatika, auch als NSAR bekannt, verschrieben. Diese Mittel hemmen zwar den Schmerz und die Entzündung im Gelenk, greifen aber auch den Magen und den Darm an. Damit es nicht zu solchen Nebenwirkungen kommt, werden weitere Arzneimittel verschrieben. Besser vertragen wird hingegen NSAR als Pflaster oder Salben, die direkt am betroffenen Gelenk helfen sollen.

Ist die Reizung des Gelenkes sehr hoch, dann verschreiben die Ärzte oftmals auch Cortisonpräparate. Diese werden direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Hierdurch kommt es zu einer schnellen Verbesserung, die auch lange anhält. Da Cortison jedoch verschiedene Nebenwirkungen hat, sollte es nur einmal angewandt werden. Erst nach einer längeren Pause sollte dann wieder Cortison gespritzt werden.

Viele Präparate auf Basis von Hyaluronsäure versprechen Schmerzlinderung. Hierbei handelt es sich um einen körpereigenen Stoff, der als Schmiermittel in der Gelenkflüssigkeit für die Gelenkbewegung ohne Schmerzen sorgt. Besser verträglich als Cortison sind die Mittel mit Hyaluron, die vom Arzt ebenfalls direkt in das betroffene Gelenk gespritzt werden.

Operation als letzte Möglichkeit

Wenn alle Behandlungen mit Bewegungstherapie und Medikamenten nicht mehr helfen, dann gibt es auch die operative Behandlung meist jedoch als letzte Möglichkeit. Meist denken Sie dann als erstes an das künstliche Gelenk, welches das beschädigte Gelenk insgesamt ersetzen soll. Doch es gibt auch gelenkerhaltende Operationen sowie Teilprothesen.

Am Kniegelenk wird meist mit der Arthroskopie behandelt. Hierbei wird über kleine Schnitte eine Kamera eingeführt und der Gelenkraum von abgelösten Knorpelstücken gereinigt und gespült. Gleichzeitig kann im Rahmen dieser Arthroskopie aber auch eine Knorpeltransplantation vorgenommen werden, um das Kniegelenk zu erhalten. Diese ist aber nur im frühen Stadium sinnvoll. Hierbei wird eine kleine Menge von Knorpelgewebe dem Kniegelenk entnommen, im Labor vermehrt und nach mehreren Wochen wieder eingesetzt.

Bei der sogenannten Achsenumstellung (Osteotomie), die bei einer einseitigen Arthrose im Kniegelenk in Betracht kommt, wird das Schienbein so gerichtet, dass das Knie danach wieder gerade steht und die einseitige Belastung nach rechts oder links entfällt. So kann der Fortschritt der Kniearthrose für mehrere Jahre gehemmt und ausgesetzt werden. Diese operative Behandlung kommt oft bei verletzungsbedingten oder angeborenen Fehlstellungen der Beine in Frage.

Zum Schluss sind noch die Operationen zu nennen, bei denen das Gelenk durch ein künstliches ersetzt wird. Diese Implantate werden meist in Knie- und Hüftgelenken eingesetzt. Der Erfolg der Operation ist nicht vorhersehbar. Manche Patienten sind danach schmerzfrei, andere jedoch nicht. Zudem handelt es sich um eine große Operation mit anschließender REHA.

Vorbeugende Maßnahmen

Es ist immer klug, es gar nicht erst zu einer Arthrose kommen zu lassen. Wer daher gesund lebt und moderaten Sport treibt erkrankt nicht so schnell an einer Gelenkarthrose. Daher gehören zu den vorbeugenden Maßnahmen die folgenden:

  • tägliche Bewegung, sanfter Sport wie Schwimmen, Radfahren, Wandern, Wassergymnastik
  • Abnehmen oder Normalgewicht halten
  • Gelenke so oft wie möglich entlasten
  • mögliche Fehlstellungen korrigieren lassen (zum Beispiel durch Einlagen in den Schuhen)
  • nicht rauchen
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Weitere Informationen

Quellen:

arthrose.de
rheumaliga.ch
Beitragsbild © stevepb / Pixabay
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