Schlaganfall: Diese Folgen kann der Gehirnschlag nach sich ziehen

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Die Folgen des Schlaganfalls bemessen sich zum einen nach dem Schweregrad und zum anderen nach der Lokalität der Krankheit. In vielen Fällen werden Betroffenen nach einem Hirnschlag wegen Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen, Sehstörungen oder Sprechstörungen nachbehandelt. Bei einigen Patienten werden Persönlichkeitsveränderungen als Folge des Schlaganfalles festgestellt.

Schlaganfall: Wie stark sind die Folgen?

Bei ungefähr der Hälfte aller Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, bleiben erhebliche Schäden bestehen, die das alltägliche Leben erschweren. Wie ausgeprägt die Folgen der Apoplexie sind, ist vom Grad der Schwere und vom Ort des Schadens im Gehirn abhängig. Häufig werden die Betroffenen wegen der schweren Folgen des Gehirnschlages scherbehindert sowie pflegebedürftig. In Deutschland ist der Hirnschlag einer der Hauptursachen für die Pflegebedürftigkeit eines Menschen.

Das sind die häufigsten Folgen der Apoplexie:

Schlaganfall und die Folgen: Bewegungsstörungen

Nach einem Gehirnschlag kommt es bei vielen Betroffenen zu Bewegungsstörungen. Diese Störungen, die auch als motorische Defizite bezeichnet werden, zeigen unterschiedliche Begleiterscheinungen: Die Behinderungen können von leichten Gangunsicherheiten bis zu umfassenden Lähmungserscheinungen reichen. Am häufigsten tritt in diesem Fall eine nicht ganz vollständige halbseitige Lähmung auf, die sogenannte Hemiparese. Davon sind nicht nur die Arme und die Beine betroffen, sondern meistens ebenfalls das Gesicht. Die halbseitige Gesichtslähmung ist leicht erkennbar. Dabei hängen entweder die Mundwinkel herab oder die Augenlider werden schwach. Das Kauen, Schlucken oder Sprechen kann ebenso durch die Lähmung beeinträchtigt sein.

Bei den weiteren Bewegungsstörungen wird unter der sogenannten Ataxie und Apraxie unterschieden. Mediziner sprechen von einer Ataxie, wenn die Grobmotorik wie beispielsweise das Gehen und die Feinmotorik, wie zum Beispiel das Schreiben betroffen ist. Wohingegen die Apraxie die Ausführung einzelner Bewegungsabläufe wie Haarkämmen oder das Öffnen eines Briefes betrifft.

Schlaganfall und die Folgen: Neglect sowie weitere Aufmerksamkeitsstörungen

Bei einem Neglect ist die räumliche Aufmerksamkeit des Betroffenen gestört. Eine Raumhälfte wird dabei von dem Patienten ignoriert. Weitere Formen von Aufmerksamkeitsstörungen treten ebenso auf, wie zum Beispiel bei der sogenannten selektiven Störung. Die Kranken können sich nicht mehr auf einzelne Dinge für längere Zeit konzentrieren.

Schlaganfall und die Folgen: Sprach- und Sprechstörungen

Viele Patienten weisen ein Defizit bei der sprachlichen Kommunikation auf. Bereits ein leichter Schlaganfall kann Folgen im Bereich der Sprache nach sich ziehen. Das wird unter Medizinern als leichte Aphasie bezeichnet. Dabei können die Erkrankten wegen der Gehirnschädigung ihre Gedanken oft nur unter Schwierigkeiten äußern. Ebenso das Verstehen des Gesagten fällt ihnen schwer. Das Lesen und Schreiben ist gleichermaßen von der Störung betroffen. Weitere Sprechstörungen wie beispielsweise abgehacktes oder verwaschenes Sprechen, eine Sprache mit monotonem Klang oder extrem langsames sowie überstürztes Reden zählen zu den Folgen eines Gehirnschlages dazu.

Schlaganfall und die Folgen: Schluckstörungen

Zu den am weitesten verbreiteten Folgen eines Schlaganfalles gehören die Schluckstörungen, die auch Dysphagien genannt werden. Die Patienten haben Probleme damit, Flüssigkeiten oder Speisen im Mund zu behalten. Sie verschlucken sich häufig beim Essen, da die Verschlusslippen im hinteren Teil der Kehle nicht mehr richtig schließen und die Speise in die Lunge gelangt. Menschen mit Schluckstörungen nach einem Schlaganfall leiden an Mangel- oder Fehlernährung. Ebenso zählt ein Flüssigkeitsmangel zu den weiteren Folgen, da das Schlucken für den Erkrankten zu mühsam wird.

Schlaganfall und die Folgen: Sehstörungen

Eine der häufigsten Folgeerscheinungen des Schlaganfalls sind die Sehstörungen. Die Art und das Ausmaß dieser Störungen hängen davon ab, welcher Teil der Sehbahn betroffen ist. Entweder der Sehnerv oder das ganze Sehzentrum im Gehirn kann schließlich von der Hirnschädigung betroffen sein.

Der Hirnschlag kann beispielsweise das sogenannte sekundäre Sehzentrum im Gehirn schädigen. In diesem Fall können Patienten noch ihre Umgebung wahrnehmen, sie können diese aber nicht mehr erkennen oder benennen. Im Weiteren können Doppeltsehen, Augenflimmern sowie die Erblindung auf einem Auge für kurze Zeit auftreten.

Schlaganfall und die Folgen: Gedächtnisstörungen

Nach einem Schlaganfall kommt es ebenso häufig zu Gedächtnisstörungen. Das gespeicherte Wissen, das noch vor dem Hirnschlag vorhanden war, kann von den Patienten nicht mehr oder nicht mehr in der gewohnten Weise abgerufen werden. Betroffene berichten auch davon, dass sie sich neu erworbene Informationen nicht merken können, was jedoch oft mit der Aufmerksamkeitsstörung zusammenfällt.

Schlaganfall und die Folgen: sonstige Folgen

Gefühlsstörungen in einzelnen Bereichen einer Körperhälfte treten ebenfalls oft nach einem Schlaganfall auf. Berührungen, Temperaturunterschiede sowie Schmerzen werden von den Patienten in bestimmten Bereichen nicht mehr wahrgenommen. Darüber hinaus leiden Erkrankte unter Persönlichkeitsveränderungen, die sich in Depressionen oder Resignation äußern. Auch plötzliche Gefühlsausbrüche, die in ein Weinen oder in Wut münden, können auftreten. Im Weiteren wurde von Hörstörungen oder Störungen des Geschmackssinns berichtet. Auch Stuhl- oder Harninkontinenz kann als Folge eines Schlaganfalles auftreten. Beobachtet wurden als Folgeerscheinungen ebenso plötzlich auftretende Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel, welche die Sturzgefahr erhöhen.

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