Es gibt verschiedene Symptome, die auf einen Vorderwandinfarkt hinweisen. Die meisten Betroffenen nehmen einen Infarkt der Herzvorderwand schmerzhafter wahr als einen Hinterwandinfarkt, der häufig schmerzlos verläuft und aufgrund der Späterkennung noch gefährlicher ist. Verschließt sich die linke Herzarterie, entsteht der Infarkt in der Vorderwand des Herzens. Beim Verschluss der rechten Arterie wird die Herzhinterwand nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und stellt ihre Tätigkeit ein. Beide Formen des Herzinfarkts sind lebensbedrohlich und müssen schnell behandelt werden.
Was ist ein Vorderwandinfarkt?
Wie sich aus der Begrifflichkeit erschließt, handelt es sich beim Vorderwandinfarkt um einen Infarkt der Herzvorderwand. Symptomatisch lassen sich Vorder- und Hinterwandinfarkt für den Betroffenen nicht unterscheiden. Wer unter stechenden, brennenden Schmerzen mit Ausstrahlung in die Arme oder in den Kiefer und in die Schulter leidet, könnte von einem Vorderwandinfarkt betroffen sein und sollte umgehend medizinische Hilfe anfordern. Auch das Druckgefühl im Brustbereich lässt auf einen Vorderwandinfarkt schließen und gilt als eines der am häufigsten auftretenden Symptome beim Verschluss der zweigeteilten linken Arterie. Verkalkungen der linken Herzarterie führen zu einem Infarkt in der Vorderwand, während der Verschluss der rechten Arterie zu einem Hinterwandinfarkt führt. Der Vorderwandinfarkt ist die Folge der unterbrochenen Sauerstoffversorgung des vorderen Teil Ihres Herzens, zu der es beim Verschluss der linksseitigen Herzarterie kommt.
Die Symptome eines Vorderwandinfarkts
Beim Vorderwandinfarkt sind die Symptome meist stark ausgeprägt und mit den typischen Schmerzen verbunden. Atemnot, ein starker Druck auf den Brustkorb, sowie ein plötzliches und beängstigendes Engegefühl in der Brust treten bei Vorderwandinfarkten am häufigsten auf. Aber auch Schmerzen mit einer Strahlung in den linken Arm, in die linke Schulter und in den Kiefer können auf einen Vorderwandinfarkt hinweisen. Vorderwandinfarkte können in Kombination mit Scheidewand- und Seitenwandinfarkten auftreten. Lokalisieren Sie, in welchem Bereich Ihres Körpers die Schmerzen gefühlt werden. Vorderwandinfarkte äußern sich meist in Schmerzen, die im Brustbereich lokalisiert werden, während Oberbauchschmerzen meist auf einen Hinterwandinfarkt hinweisen. Prinzipiell ist bei allen Anzeichen für einen Herzinfarkt Eile beim Notruf geboten. Die Symptomatik beim Herzinfarkt ist annähernd identisch. Doch da es meist nur bei Vorderwandinfarkten zu starken Schmerzen kommt, wird dieser meist schneller erkannt. Achtung: Frauen leiden seltener unter Schmerzen bei einem Vorderwandinfarkt als Männer. Die weiblichen Symptome äußern sich meist in einer Brustenge, in Atemnot und Übelkeit mit Erbrechen.
Diagnose beim Vorderwandinfarkt durch EKG
Der Vorderwandinfarkt ist im EKG feststellbar. Das EKG wird nicht erst im Krankenhaus, sondern bereits vom Rettungsdienst vor Ort durchgeführt. Durch die Überprüfung der Herzfrequenz und des Herzrhythmus, der Sauerstoffsättigung im Blut und des Blutdrucks können andere Ursachen ausgeschlossen und der Infarkt sicher diagnostiziert werden. Bei starken Schmerzen und dem Auftreten mehrerer Symptome in Kombination handelt es sich im Regelfall um einen Vorderwandinfarkt. Dass dieser intensiver als ein Hinterwandinfarkt ist, hängt mit den zahlreichen durch die linke Arterie versorgten Herzarealen zusammen. In der Klinik wird der Notarzt weitere Untersuchungen zur genauen Ortung des Arterienverschlusses vornehmen.
Die richtige Vorderwandinfarkt Behandlung & Therapie
Bei einem Vorderwandinfarkt ist welche Behandlung erfolgreich? Das kommt auf die Stärke des Infarkts an. Ist eine verschlossene Arterie als Grund für den Vorderwandinfarkt diagnostiziert, wird die Arterie mit einer Ballondilatation geweitet und mit einem Stent stabilisiert. Um einer erneuten Verengung mit Verschlussrisiko vorzubeugen, wird der Patient nach seinem klinischen Aufenthalt ambulant weiter betreut. Die Einnahme blutverdünnender und blutdrucksenkender Medikamente sind nach einem Vorderwandinfarkt im Regelfall nötig. Bei Herzinfarkten in der Vorderwand ist neben der Akut-Therapie im Krankenhaus eine lebenslange pharmazeutische Therapie mit regelmäßigen Kontrollen beim Kardiologen notwendig. Liegt eine sehr starke Veränderung der Herzkranzgefäße vor, ist eine Bypass-Operation eine lebensrettende Maßnahme.
Vorderwandinfarkt – welche Prognose?
Nach einem Vorderwandinfarkt ist die Prognose von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei Patienten über 75 Jahren versterben statistisch zwischen 5 und 10 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre nach dem Vorderwandinfarkt am plötzlichen Herztod. Eine gesunde Lebensweise, die Abstellung herzinfarktverursachender Gewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkonsum, aber auch die medikamentöse Einstellung nehmen Einfluss auf die anschließende Lebenserwartung. Jüngere Patienten, die keine Folgeerkrankungen entwickeln, haben nach einem Vorderwandinfarkt gute Prognosen. Wichtig ist die Nachbehandlung, der Sie größte Aufmerksamkeit schenken und die Sie nach den Anweisungen des Arztes durchführen sollten.
Die Folgen eines Vorderwandinfarkts
Ein Vorderwandinfarkt kann bei frühzeitiger Behandlung folgenlos bleiben. Doch wenn es sich um einen starken oder spät erkannten Infarkt der Herzvorderwand handelt, sind kurzfristige und langfristige Folgen möglich. Zu den kurzfristigen Folgen gehören Herzrhythmusstörungen, die sich meist in Vorhofflimmern, schlimmer, im lebensbedrohlichen Kammerflimmern äußern. Zu den langfristigen Folgen eines Vorderwandinfarkts gehören die Herzinsuffizienz, die Ihre Herzfunktion durch das abgestorbene Muskelgewebe dauerhaft schwächt. Auch seelische Folgen, beispielsweise Depressionen und Angstzustände bis hin zu Panikattacken mit Todesangst können in Folge eines Vorderwandinfarkts auftreten. Durch eine langfristige Therapie können Sie diesen Folgen vorbeugen und sich davor schützen, neue Symptome zu entwickeln und Ihre Prognose zu verschlechtern. Eine Umstellung Ihres Lebens- und Ernährungsstils sollte die Grundlage nach einem Vorwandinfarkt bilden.
Welche Lebenserwartung nach einem Vorderwandinfarkt?
Vorwandinfarkte sind medizinisch gut behandelbar. Daher kann man auch nicht davon sprechen, dass die Lebenserwartung nach einem Vorwandinfarkt eine Prognose mit beängstigender Wirkung aufweist. Wenn Sie sich an die medizinischen Anweisungen halten, die verordneten Medikamente einnehmen und die regelmäßigen Untersuchungen wahrnehmen, werden neue Risiken und Folgen des Infarkts frühzeitig diagnostiziert und therapiert. Bei einem starken Vorderwandinfarkt mit Begleiterkrankungen oder Vorerkrankungen sinkt die Lebenserwartung bei älteren Betroffenen auf statistisch zwei Jahre. Bei jüngeren Betroffenen mit einem gesunden Lebensstil ist das Risiko des plötzlichen Herztodes deutlich niedriger und die Lebenserwartung steigt spürbar.