Läufigkeit beim Hund – so können Sie damit umgehen!

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Viele Hundehalter sind verunsichert, wenn die eigene Hündin plötzlich unruhig wird und die Rüden beim Spaziergang sehr aufdringlich werden. Deutliche Anzeichen dafür, dass die Läufigkeit ansteht. Wie Sie erkennen, ob Ihre Hündin läufig ist und worauf Sie in dieser Zeit achten müssen, erfahren Sie hier.

Verlauf

Der Zyklus von Hündinnen verläuft in vier verschiedenen Phasen. Typischerweise dauert die Läufigkeit 21 Tage an.

1. Phase – Proöstrus (Vorbrunst)

Die 1. Phase ist leicht an dem blutigen Scheidenausfluss zu erkennen. Die Hündin wird zickig gegenüber Rüden, ist allerdings noch nicht fruchtbar. Diese Phase dauert drei bis siebzehn Tage.

2. Phase – Östrus (Brunst)

In dieser Phase ist die Hündin deckbereit und der Ausfluss wird wässrig. Die „gefährliche Phase“ dauert fünf bis neun Tage.

3. Phase – Metöstrus (Nachbrunst)

In dieser Phase nehmen die Symptome der Läufigkeit ab und der Körper bereitet sich auf eine potentielle Einnistung vor. Es kommt, wenn eine Befruchtung ausgeblieben ist, häufig zu einer Scheinträchtigkeit.

4. Phase – Anöstrus

Diese Phase wird als Ruhephase bezeichnet und beschreibt den Zeitraum zwischen der 3. Phase und dem Wiedereintreten der 1. Phase.

Die erste Läufigkeit und Wechseljahre

Die erste Läufigkeit tritt je nach Rasse zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat ein. Hunde kleinerer Rassen bekommen meist früher ihre erste Läufigkeit als es bei größeren Hunderassen der Fall ist. Es gibt allerdings auch Hündinnen, die erst mit zwei Jahren das erste Mal läufig werden. Im Gegensatz zum Menschen kommen Hunde nicht in die Wechseljahre. Hündinnen werden bis zum Lebensende läufig, sie können folglich auch in späteren Lebensjahren noch trächtig werden. Unüblich ist es aber nicht, dass die Läufigkeit im Alter unregelmäßiger oder verspätet eintritt.

Woran Sie erkennen, dass Ihre Hündin läufig ist

Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die eindeutig darauf hinweisen, ob eine Hündin läufig wird oder bereits ist. Das auffälligste Anzeichen ist der blutige Scheidenausfluss und ein häufiges Lecken der Vagina sowie mehrmaliges Urinieren beim Gassi gehen. Aber auch das Verhalten der Hündin ändert sich in dieser Zeit.
Möglicherweise wird sie in dieser Zeit zuhause anhänglich und reagiert draußen aggressiv auf andere Hunde. Auch erkennbar ist eine anstehenden Läufigkeit an dem vermehrten Interesse von Rüden.

Umgang mit der Läufigkeit

Eine Läufigkeit muss nicht unbedingt mit Stress verbunden sein, wenn Sie in der Wohnung auf Hygiene achten und Ihre Hündin beim Spaziergang nicht von der Leine lassen. Hündinnen haben im Gegensatz zu Menschen während der Läufigkeit keine Schmerzen, sind allerdings oft sehr anhänglich. Kommen Sie diesem Bedürfnis Ihres Hundes ruhig nach und erlauben Sie ihm, Nähe zu ihnen aufbauen zu dürfen.

Beim Spaziergang

Während der Läufigkeit duftet Ihre Hündin für Rüden sehr attraktiv. Eine unangenehme Folge beim Spazieren gehen können daher aufdringliche Rüden sein. Hündinnen reagieren unterschiedlich auf aufdringliche Rüden. Viele schnappen nach ihren Verehrern, andere haben Angst, wieder andere wollen die Rüden durch Spielaufforderungen ablenken. Es ist dringend anzuraten während der Läufigkeit die Hündin nicht von der Leine zu lassen, auch wenn keine Hunde zu sehen sind. Selbst ein sehr gut erzogener Hund vergisst in dieser Zeit schon einmal seine Erziehung und kann sich auf eigene Faust auf die Suche nach einem potentiellen Partner machen. Es empfiehlt sich außerdem ruhige Gegenden zu wählen und deutlich zu kommunizieren, dass Sie mit einer läufigen Hündin unterwegs sind. Sollte Ihre Hündin doch einmal auf eigene Faust unterwegs gewesen sein, kann mittels Abstrich beim Tierarzt überprüft werden, ob eine Trächtigkeit vorliegt.

In der Wohnung – Hygiene und Co.

Die meisten Hündinnen sorgen während der Läufigkeit selbst für ihre Hygiene und lecken sich häufig sauber. Dennoch ist es möglich, dass immer wieder ein paar Blutstropfen daneben gehen oder Ihre Hündin ist eher nachlässig hinsichtlich der Hygiene. Um Teppiche und Böden vor Blutstropfen zu schützen, können Sie Ihrer Hündin einfach spezielle Höschen anziehen. Schlaf- und Liegeplätze sollten außerdem mit gut waschbaren Decken ausgelegt sein. Die Hündin sollte bereits vor der Läufigkeit mit dem Höschen vertraut sein, damit es in dieser Phase nicht zu einer weiteren Stressquelle kommt.

Scheinschwangerschaft – ein Problem?

Trotz einer fehlenden Befruchtung beginnen viele Hündinnen ein Nest zu bauen, werden ruhiger und wollen nicht mehr nach draußen. Untrügliche Zeichen einer Scheinschwangerschaft. Häufig werden Kuscheltiere oder Spielzeug als „Ersatzwelpen“ behandelt. Eine Scheinschwangerschaft ist für die Hündin sehr stressig, allerdings sollten Sie Ihre Hündin auf keinen Fall bemitleiden. Es empfiehlt sich ebenfalls, der Hündin ihre „Welpen“ wegzunehmen und sie daran zu hindern, am Gesäuge zu lecken, da es dort leicht zu Entzündungen kommen kann. Tritt eine Scheinschwangerschaft häufig auf und wird zur Stressquelle, kann eine Kastration eine mögliche Option sein. Zugleich ist das Risiko auf Gebärmutterkrebs und andere Tumore erheblich reduziert.

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Foto © JGaland / Pixabay
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