Wie BRCA1/2 und Brustkrebs zusammenhängen – Die BRCA-Woche bietet Aufklärung rund um die zwei B’s

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Seit vielen Jahren steht bei biologischen Frauen der Brustkrebs mit großem Abstand an der Spitze der Krebsstatistiken. Rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich zeigen, wie hoch deren Relevanz für die Praxis ist.[i] Bei manchen Betroffenen können auch genetische Ursachen dahinterstecken. Am bekanntesten sind hier Veränderungen in den Genen BRCA1 und BRCA2. In der BRCA-Woche (25.09.-01.10.2023) wollen wir uns diese besondere Form des Brustkrebses genauer anschauen.

Ein Faktor, der die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung beeinflussen kann, ist eine Veränderung (Mutation) in den Genen BRCA1 und BRCA2 (aus dem Englischen: BReast CAncer 1 und 2). Ist das Vorliegen einer solchen Mutation bekannt, können Patient:innen möglicherweise von einer zielgerichteten Therapie profitieren.[ii]

Was ist BRCA?

Täglich kommt es in unseren Zellen zu DNA-Schäden, die durch ein fein abgestimmtes System an Reparaturmechanismen korrigiert werden, um die Integrität des Erbguts (Genoms) sicherzustellen.[iii] Bei diesen Reparaturprozessen spielen u.a. die BRCA1/2-Gene eine besondere Rolle, womit sie eine bedeutende Aufgabe im Schutz vor der Entstehung von Krebs einnehmen können!

Wie hängen BRCA-Gene und Brustkrebs zusammen?

Liegen genetische Veränderungen an den BRCA-Genen vor, funktionieren bestimmte DNA-Reparaturmechanismen nicht mehr. Dies erhöht das Krebsrisiko: je mehr DNA-Schäden in einer Zelle entstehen, desto wahrscheinlicher entartet sie und entwickelt sich zur Krebszelle.[iii]

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ist bei Menschen mit einer BRCA-Mutation bis zu fünffach erhöht.  Außerdem erkranken Träger:innen einer solchen Genveränderung durchschnittlich früher an Brustkrebs – das heißt vor dem 50. Lebensjahr.[i], [iv], [v]

Eine BRCA-Mutation kann auch mit einem ungünstigeren Krankheitsverlauf einhergehen und das Risiko für einen späteren Rückfall oder die Entstehung einer anderen Krebserkrankung (z. B. Eierstockkrebs) erhöhen.[v]

BRCA-Woche 2023
Am 25.09.2023 fällt der Startschuss zur BRCA-Woche, welche den Brustkrebsmonat Oktober einleitet! In Anlehnung an die „National Hereditary Cancer Week“ (engl.; Nationale Woche erblich bedingter Krebserkrankungen), welche in den USA bereits seit 2010 begangen wird, ist es AstraZeneca und MSD Sharp & Dohme ein großes Anliegen, auch in Deutschland mehr über Krebserkrankungen aufzuklären, die eine genetische Ursache haben können. Ziel der BRCA-Woche ist es, über die Chancen und Risiken, die eine solche Genmutation mit sich bringt, zu informieren, um somit mehr Betroffenen und gesunden Ratsuchenden Ge(n)wissheit zu ermöglichen.

Chance auf eine zielgerichtete Therapie

Auch wenn das Vorhandensein einer BRCA-Mutation die Prognose negativ beeinflussen kann, kann sie gleichzeitig eine große Chance bieten. Denn Patient:innen mit BRCA-Mutation können mit bestimmten Medikamenten, sog. PARP-Hemmern, behandelt werden, sofern sie für diese Therapie geeignet sind. PARP-Hemmer wirken zielgerichtet, was bedeutet, dass sie sich spezifisch und passgenau gegen bestimmte Schwachstellen der Krebszellen richten. Die Schwachstelle, die sich die Wirkweise der PARP-Hemmung zunutze macht, ist die BRCA-Mutation. Im Gegensatz zu herkömmlichen Behandlungen wie der Chemotherapie, die sich gleichermaßen gegen schnell teilende Zellen (Krebszellen und gesunde Zellen) richtet, sind zielgerichtete Therapien meist schonender, da sie bevorzugt Krebszellen angreifen.[ii]

Kann ich mich auf eine BRCA1/2-Mutation testen lassen?

Alle Patient:innen, die aufgrund ihrer Brustkrebserkrankung für eine Therapie mit einem PARP-Hemmer geeignet sind, können sich testen lassen. Dies sollte individuell mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt besprochen werden.[ii]

Darüber hinaus kommen sowohl bereits Erkrankte als auch gesunde Ratsuchende, bei denen es in der Familiengeschichte Hinweise auf ein vererbbares Risiko gibt, für eine Testung in Frage. Dazu gehören:

  • Personen, in deren blutsverwandter Familie bereits eine BRCA-Mutation nachgewiesen wurde.[vi]
  • Menschen, bei denen die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein einer Mutation aufgrund der Verwandtschaftskonstellation (gehäuftes Auftreten von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie) oder der eigenen Erkrankung (z. B. bei einem Erkrankungsalter vor dem 36. Lebensjahr) erhöht ist.[vii]

Bei Interesse kann man sich an die/den behandelnde/n Ärzt:in oder eine humangenetische Beratungsstelle wenden.

Die Kosten für einen BRCA-Test werden von den Krankenkassen übernommen, sofern diese für die Therapieplanung nötig ist bzw. ein Verdacht auf eine familiäre Belastung vorliegt.[viii]

Gesunde Personen, bei denen eine BRCA-Mutation nachgewiesen wurde, können intensivierte Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Unter Umständen können auch präventive Maßnahmen zum Einsatz kommen. Bei bereits Erkrankten ermöglicht der Nachweis einer BRCA-Mutation über die individuelle Therapieplanung hinaus eine intensivierte Nachsorge sowie möglicherweise zusätzliche Interventionen aufgrund des erhöhten Risikos für eine weitere Krebserkrankung.[ix]

Die 5 wichtigsten Fakten zu BRCA

  • BRCA-Gene sind essentiell für eine effiziente Reparatur von DNA-Schäden
  • Eine krankhafte BRCA-Mutation erhöht das Brustkrebsrisiko, aber nicht jede:r, der eine BRCA-Mutation hat, erkrankt auch automatisch an Brustkrebs.[v]
  • Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, kann man sich auf eine BRCA-Mutation testen lassen – sowohl als erkrankte Person als auch als gesunde:r Ratsuchende:r.
  • BRCA-positiver Brustkrebs kann bei bestimmten Patient:innen mit einer zielgerichteten Therapie behandelt werden.
  • Gesunde Menschen, bei denen eine BRCA1/2-Mutation nachgewiesen wurde, können intensivierte Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Unter Umständen können auch präventive Maßnahmen zum Einsatz kommen.
Noch Fragen zu den zwei B’s?

Mehr Informationen zur Auswirkung der BRCA-Gene auf die Krebsentstehung, zum Ablauf des Gentests sowie den Einfluss auf die Therapie sind auf der Website https://www.gen-wissheit.de/brca#brca-testung zu finden. Verschaffen Sie sich Ge(n)wissheit!

Referenzen

[i] Zentrum für Krebsregisterdaten. Brustkrebs (Mammakarzinom). https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Brustkrebs/brustkrebs_node [zuletzt abgerufen: 18.07.2023].

[ii] Deutsche Krebsgesellschaft. ONKO Internetportal. Zielgerichtete Therapie beim Brustkrebs. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/molekularbiologische-therapie.html [zuletzt abgerufen: 18.07.2023].

[iii] DocCheckFlexikon. DNA Damage Response. https://flexikon.doccheck.com/de/DNA_Damage_Response [zuletzt abgerufen: 18.07.2023].

[iv] Deutsche Krebsgesellschaft. ONKO Internetportal. Brustkrebs – Ursachen und Risikofaktoren. –https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html[zuletzt abgerufen: 31.07.2023].

[v] Leitlinienprogramm Onkologie. Patientinnenleitlinien Brustkrebs. Brustkrebs im frühen Stadium. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/
Patientenleitlinie_Brustkrebs_im_fruehen_Stadium_1820010.pdf
[zuletzt abgerufen: 31.07.2023].

[vi] Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft. Krebsinformationsdienst. Erblicher Brustkrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/krebs-vererbbar-gentest.php [zuletzt abgerufen: 31.07.2023].

[vii] Deutsches Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs.  Indikationen für einen Gentest. https://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de/betreuungskonzept/molekulare-diagnostik/indikationen-gentest/ [zuletzt abgerufen: 31.07.2023].

[viii] Deutsches Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Kostenübernahme. https://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de/betreuungskonzept/molekulare-diagnostik/kostenuebernahme/ [zuletzt abgerufen: 18.07.2023].

[ix] BRCA-Netzwerk e.V. Früherkennung. Welche Früherkennungsmaßnahmen kann ich nutzen? Wie sollte meine Nachsorge nach einer Brustkrebserkrankung gestaltet sein? https://www.brca-netzwerk.de/genetisches-risiko/frueherkennung [zuletzt abgerufen: 18.07.2023].

Im Auftrag von AstraZeneca GmbH und MSD Sharp & Dohme GmbH.
Freigabenummer: DE-60474/23

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