Von unsichtbar zu unübersehbar – So erkennt man Typ-1-Diabetes vor den ersten Symptomen

0

Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse angreift.1 Eine Früherkennung von Autoantikörpern im Blut bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome hilft, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes frühzeitig durch Ärzte überwacht und betreut werden und dadurch das Risiko für Komplikationen reduziert wird. 2

Da die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen durch die Immunzellen allmählich erfolgt, entwickelt sich Typ-1-Diabetes über mehrere Monate oder sogar Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome.3 Wenn der Angriff auf die insulinproduzierenden Zellen beginnt, produziert der Körper so genannte Inselautoantikörper.4 Durch den Nachweis dieser Inselautoantikörper und die Überwachung des Blutzuckerspiegels lässt sich das Fortschreiten von Typ-1-Diabetes in drei definierte Stadien unterteilen:

Stadium 1 4,5

  • Der Autoimmunangriff auf die insulinproduzierenden Zellen hat begonnen, aber eine ausreichende Anzahl von Betazellen arbeiten noch
  • Der Blutzuckerspiegel bleibt normal
  • Keine sichtbaren Anzeichen oder Symptome

Stadium 2 4,5

  • Die insulinproduzierenden Zellen werden weiterhin zerstört
  • Noch keine sichtbaren Anzeichen oder Symptome
  • Die Blutzuckerwerte sind leicht erhöht, aber eine Insulintherapie ist noch nicht erforderlich

Stadium 3 4,5

  • Durch die Autoimmunreaktion fehlt eine erhebliche Menge an insulinproduzierenden Zellen
  • Sichtbare Anzeichen und Symptome treten auf
  • Tägliche, lebenslange Überwachung und Management zur Regulierung des Blutzuckerspiegels erforderlich (Insulintherapie)
  • Der Blutzuckerspiegel ist viel höher als im Normalbereich üblich

Typ-1-Diabetes erscheint oft mit Schrecken

Die Diagnose von Typ-1-Diabetes erfolgt bei ca. 20–30 % der Patient*innen erst bei Auftreten schwerwiegender akuter Komplikationen, wie z. B. der sog. diabetischen Ketoazidose.6 Diese führt zu Dehydrierung, Verlust von Elektrolyten und in schweren Fällen zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Wird die diabetische Ketoazidose nicht schnell behandelt, kann sie lebensbedrohlich verlaufen.7,8

 Typ-1-Diabetes gibt sich früh zu erkennen

Die meisten Menschen mit der Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes werden diagnostiziert, wenn bereits Symptome auftreten.5 Aber schon in den Stadien 1 und 2 können zwei oder mehr Typ-1-Diabetes-Autoantikörper im Blut nachgewiesen werden, noch bevor die Erkrankung in das Stadium 3 übergeht9. Diese Früherkennung von Typ-1-Diabetes kann unterschiedliche Vorteile mit sich bringen10,11:

  • Sie verschafft Menschen mit Typ-1-Diabetes und ihren Familien mehr Zeit, um sich auf das Leben mit der Autoimmunerkrankung vorzubereiten.2,10
  • Sie ermöglicht die Teilnahme an klinischen Studien mit neuen Medikamenten oder Therapieformen, die Menschen mit Typ-1-Diabetes bereits in einem Frühstadium helfen könnten.12
  • Das Auftreten der schweren Komplikationen, etwa einer diabetischen Ketoazidose, kann verhindert bzw. das Risiko reduziert werden.10,13
  • Sie ermöglicht, den optimalen Zeitraum für den Beginn einer Insulintherapie zu bestimmen.13

Denken Sie daran: Jeder kann einen Typ-1-Diabetes entwickeln, unabhängig von Alter, Lebensstil oder bereits betroffenen Familienmitgliedern.

Mehr Informationen zum Thema Früherkennung des Typ-1-Diabetes finden Sie unter:
gemeinsam-typ1.de

Ketoazidose: Ohne Insulin kann Zucker von den Zellen nicht als Energiequelle genutzt werden. Um trotzdem Energie zu gewinnen, beginnt der Körper, Fett abzubauen. Dabei entstehen sogenannte Ketonkörper. Diese Ketonkörper sind sauer und reichern sich im Blut an, was zu einer Übersäuerung führt. Diese Übersäuerung des Blutes nennt man Ketoazidose.7

Weitere Informationen

Der nächste Diabetes-Dialog zum Thema „Darum ist Früherkennung von Typ-1-Diabetes so wichtig“ findet am Dienstag, dem 05. November ab 16.30 Uhr statt. Interessierte können über die Aktionshomepage https://www.gesuender-unter-7.de/ schon vorab ihre Fragen an die Gäste stellen und dort auch den Livestream abrufen. Für Menschen mit Diabetes. Für Interessierte. Für Alle. Live unter https://www.gesuender-unter-7.de/

Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Referenzen

1 Powers AC. J Clin Invest. 2021;131(8):e142242.

2 Maddaloni E et al. Diabetes Obes Metab. 2022;24(10):1912-1926.

3 DiMeglio LA, Evans-Molina C and Oram RA. Lancet.2018;391(10138):2449-2462.

4 Insel RA et al. Diabetes Care 2015; 38: 1964–74

5 Baechle C et al. Diabetes Res Clin Pract 2023; 197: 110559

6 Diabetes UK. What is DKA (Diabetic Ketoacidosis)? Available at:
https://www.diabetes.org.uk/guide-to-diabetes/complications/diabetic_ketoacidosis.
Last accessed: July 2024.

7 Elendu C et al. Ann Med Surg (Lond). 2023;85(6): 2802–2807.

8 Weiss A et al. Diabetologia 2022 ; 65 :2121-31

9 Besser REJ et al. Arch Dis Child 2022; 107: 790–5

10 Raab J et al. BMJ Open. 2016;6:e011144.

11 Sims EK et al. Diabetes. 2022;71(4):610-623.

12 Ospelt E et al. Clin Diabetes. 2024;42(1):17-26.

13 Narendran P, Diabetologia. 2019;62(1):24-27.

Bewerten Sie diesen Beitrag!
[Total: 0 Average: 0]
Bildquelle: Bess Hamiti, Pixabay
Teile diesen Artikel:

Comments are closed.