Osteoporose ist auch Männersache

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Etwa 20 Prozent aller Osteoporose-Fälle betreffen Männer. Häufigste Form der Erkrankung ist die sogenannte sekundäre Osteoporose. Sie entsteht als Begleiterscheinung anderer Grunderkrankungen. Dazu gehören unter anderem Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie eine Schilddrüsenüberfunktion und Diabetes.

Labortests helfen bei der Einschätzung, wie stark die Knochen noch sind. Außerdem zeigen sie, ob bestehende Erkrankungen vorliegen, die eine sekundäre Osteoporose begünstigen.

Auf Warnsignale achten

Die Stabilität der Knochen hängt von der Form und Dichte eines Gerüstes aus feinen Knochenbälkchen im Knochen und dem Mineralgehalt ab. Grundsätzlich schwindet bei allen Menschen ab etwa dem 30. Lebensjahr die Knochendichte. Von einer Osteoporose sprechen Fachleute, wenn die Knochen entweder sehr schnell oder besonders porös werden. In der Regel verläuft der Knochenschwund unbemerkt. Erste Hinweise können jedoch unspezifische Rückenschmerzen oder Knochenbrüche sein, die schon bei sehr geringer Belastung aufgetreten sind. Auch wenn Männer deutlich an Größe verlieren und einen Rundrücken ausbilden, empfiehlt sich eine Untersuchung auf Osteoprorose.

Auch Hodenfunktion überprüfen

Um bei Betroffenen eine sekundäre Osteoporose aufzuspüren, raten die Fachmediziner*innen unter anderem zu Blutbild und Blutsenkung, der Überprüfung von Leber- und Nierenwerten und der Schilddrüse. Da bei Männern mit Osteoporose häufig zugleich eine Unterfunktion der Hoden vorliegt, sollte eine Testosteronbestimmung durchgeführt werden, um die Hormonstörung als Ursache abzuklären.

Die ehemalige Leistungssportlerin und Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl, die sich auch für die Initiative GEMEINSAM FÜR STARKE KNOCHEN engagiert, weiß: „Es gibt zum Knochenschwund eine echte Informationslücke. So denken viele, man müsse sich schonen, wenn die Knochen schwächer werden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Ähnlich wie unser Gehirn lieben es auch unsere Knochen, wenn sie gefordert werden.“ Dafür hat die Diplom-Sportlerin ein spezielles Bewegungstraining entwickelt, das sich als Video auf der Internetseite der Initiative www.osteoporose.de befindet.

Die 3 wichtigsten Aspekte für gesunde Knochen

  1. Bewegung – Muskelbewegungen regen die Produktion neuer Knochensubstanz an und sorgen so für Festigkeit.
  2. Ernährung – Vitamin D (z. B. in grünem Gemüse) und Kalzium (z. B. in Milchprodukten) sind zwei wichtige Kraftstoffe für den Knochenstoffwechsel.
  3. Medikamente – Kalzium und Vitamin D können auch in Form von Tabletten zugeführt werden. Falls das nicht genügt, stehen heute wirksame Medikamente zur Verfügung, die sehr viel einfacher in der Anwendung sind als noch vor wenigen Jahren.
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Weitere Informationen

Weitere Informationen enthält das IPF-Faltblatt „Osteoporose“. Es kann kostenlos unter www.vorsorge-online.de heruntergeladen oder bestellt werden.

Foto: © AOK Mediendienst
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