Lymphdrainage bei Cellulite

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Lymphflüssigkeit kann sich zwischen den Zellen im Gewebe ansammeln und hier gestaut werden. Dadurch kommt es unter anderem zu Schwellungen. Wenn bereits eine Schwäche des Bindegewebes besteht, also Cellulite vorliegt, kann die vermehrte Einlagerung von Flüssigkeit dazu führen, dass die Unebenheiten stärker ausgeprägt sind. Hierdurch fällt die Cellulite mehr auf. Lymphdrainage soll dabei helfen können, die Flüssigkeit abzutransportieren und das Erscheinungsbild zu verbessern.

Was ist Lymphdrainage und wie funktioniert sie?

Flüssigkeit und Nährstoffe aus dem Blut gelangen nicht nur in die Zellen, sondern können sich auch zwischen ihnen im Gewebe ablagern. Im Normalfall sorgt das Lymphsystem dafür, dass die Flüssigkeit abtransportiert und erneut dem Blutkreislauf zugeführt wird. Allerdings kann es zu Störungen dieses Ablaufs kommen, wodurch sich zu große Mengen der Flüssigkeit im Gewebe stauen und es geschwollen ist.

Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine spezielle Massagetechnik, die die Lymphfluss wieder anregen und normalisieren soll. Kann die Flüssigkeit abfließen und ins Blut gelangen, nimmt die Schwellung ab.

 

Hilft Lymphdrainage gegen Cellulite und wenn ja, wie?

Im Falle von Cellulite können die Ansammlung und Anstauung von Flüssigkeit dazu führen, dass die Schwäche des Bindegewebes stärker auffällt und deutlicher sichtbar ist. Durch die Lymphdrainage soll die Flüssigkeit abtransportiert und wieder dem Blutkreislauf zugeführt werden, was das Erscheinungsbild der Cellulite verbessern kann.

Ob sich diese Wirkung und ein sichtbarer Effekt eintreten, ist jedoch umstritten. Experten sind sich uneinig darüber, ob die Anwendungen wirklich hilfreich sind. Zudem kann die Lymphdrainage nicht bei allen Formen der Cellulite eine optische Wirkung zeigen. Sichtbare Ergebnisse lassen sich gegebenenfalls bei der ödematösen Cellulite erzielen. Denn bei dieser Form der Bindegewebsschwäche ist einer der zwei Hauptgründe für die sichtbaren Dellen die angesammelte und angestaute Flüssigkeit im Gewebe.

Bei adipöser und fibröser Cellulite kann der reine Abtransport der Flüssigkeit jedoch meist keine ausschlaggebenden Auswirkungen auf die Optik haben. Sie schadet jedoch auch nicht, sondern kann die Durchblutung anregen und das Wohlbefinden steigern. Zudem kann die Lymphdrainage einen generellen positiven Effekt auf die Gesundheit haben, da der Lymphfluss angeregt wird. Das Lymphsystem ist wiederum verantwortlich für die Gesunderhaltung des Gewebes und für das Immunsystem. Wird seine Funktion angeregt, kann also der gesamte Körper davon profitieren.

 

 

Welche Formen der Lymphdrainage gibt es?

Bei der Lymphdrainage werden zwei Formen unterschieden: die manuelle und die mechanische Lymphdrainage.

Die manuelle Lymphdrainage wird durch einen Therapeuten von Hand durchgeführt. Hierbei wird zunächst massierend das Gewebe aufgelockert, Verhärtungen und Verklebungen werden gelöst. Mit streichenden, sanft massierenden Bewegungen und leichtem Druck wird anschließend die Flüssigkeit aus dem Gewebe gestrichen. Dafür werden spezielle Griffe angewendet und anatomisches Wissen eingesetzt, um einen gezielten Abtransport der Lymphflüssigkeit zu erzielen.

Bei der mechanischen Lymphdrainage wird ein spezielles Gerät eingesetzt, das leichten Druck aufbaut und dadurch den Flüssigkeitstransport anregt. Das Gerät besteht aus einer Art Hose, welche die Beine umschließt und mit Luftkammern ausgelegt ist. Durch das Aufpumpen der Luftkammern entsteht der notwendige Druck für die Lymphdrainage.

 

Wann wird welche Form der Lymphdrainage angewendet?

Welche Form der Lymphdrainage zum Einsatz kommt, ist vorrangig davon abhängig, welche Körperpartiebetroffen ist. Die mechanische Lymphdrainage ist gut für die Beine geeignet. Bauch, Gesäß und Hüfte lassen sich damit jedoch nur bedingt therapieren. Bei Cellulite am Oberkörper, wie beispielsweise an den Armen, kommt sie jedoch nicht in Frage.

Die manuelle Lymphdrainage kann in jedem Bereich durchgeführt werden und lässt sich nicht nur bei Cellulite einsetzen, sondern beispielsweise auch dann, wenn es durch chirurgische Eingriffe, Krankheiten oder Verletzungen zu einer Anstauung von Lymphflüssigkeit im Gewebe kommt.

Oftmals wird eine Kombination aus mechanischer und manueller Lymphdrainage eingesetzt, um die Behandlung so effektiv und angepasst wie möglich zu gestalten.

 

Wer darf Lymphdrainagen durchführen?

Lymphdrainagen gegen Cellulite können von Physiotherapeuten, Massagetherapeuten mit einer entsprechenden Ausbildung für Lymphdrainage und von einigen Ärzten, wie beispielsweise Phlebologen, durchgeführt werden.

Diese können teilweise auch Tipps und Anleitungen zu den richtigen Handgriffen und Techniken geben, damit Betroffene die Lymphdrainage auch zuhause durchführen können. Abhängig davon, wo sich die Cellulite befindet, ist dies jedoch nur in begrenztem Ausmaß möglich.

 

 

Wie oft und wie lange ist die Behandlung bei Cellulite nötig?

Eine pauschale Antwort zur Häufigkeit und Dauer gibt es nicht. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Anwendung mehrfach wöchentlich erfolgen sollte, um den Effekt zu erzielen und zu erhalten. Sobald die Behandlungen ausgesetzt werden, wird sich das ursprüngliche Erscheinungsbild sehr wahrscheinlich wiedereinstellen.

Ein weiterer Faktor für Häufigkeit und Dauer der Lymphdrainage ist die Ursache für die Einlagerung der Flüssigkeit. Kann diese behoben werden, kann die Anregung des Lymphflusses mit der Zeit unnötig werden.

 

Welche Kosten sind mit der Lymphdrainage verbunden?

Wenn die Lymphdrainage ärztlich verordnet wurde und ein Rezept vorliegt, muss lediglich die Rezeptgebühr bezahlt oder eine Zuzahlung entrichtet werden. Für die Lymphdrainagen bei Cellulite wird in der Regel jedoch kein Rezept ausgestellt.

Selbstzahler müssen mit Kosten von circa 20 bis 40 Euro pro Behandlung von 30 Minuten rechnen.

 

 

Was ist bei der Lymphdrainage zu beachten?

Bei der Lymphdrainage müssen nur wenige Punkte beachtet werden. Zu diesen gehören unter anderem die Auswahl eines passenden Therapeuten mit entsprechender Ausbildung und das Verzichten auf die Therapie, wenn Risikofaktoren vorliegen. So sollte die Lymphdrainage nicht durchgeführt werden, wenn eines der folgenden Probleme vorliegt:

-(abgelaufene) Thrombosen
-akute oder chronische Entzündungen
-Asthma bronchiale
-Herzerkrankungen
-Hypotonie
-Schilddrüsenfunktionsstörungen
-Schwangerschaft

In jedem Fall sollte vor der Behandlung über mögliche Einschränkungen und Kontraindikationen gesprochen und der behandelnde Therapeut über bestehende Besonderheiten informiert werden.

 

 

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Beitragsbild: © andreas160578 / Pixabay
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