Fersensporn – eine verhärtete Sehne macht Ärger

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Die Patientin, die heute zur Tür hereinkommt, sehe ich nicht oft in der Praxis. Sie lebt gesund und ist sportlich. Mindestens zweimal in der Woche geht sie zum Tennisspielen. Heute aber macht sie den Eindruck, als fiele ihr das Laufen schwer. „haben Sie sich den Fuß verstaucht?“, frage ich sie. „Das nicht“, sagt sie, „aber ich kann trotzdem nicht laufen. Bei jedem Schritt tut mir die Ferse weh!“. Ich bitte sie, auf der Untersuchungsliege Platz zu nehmen. Ein Druckschmerz im Fersenbereich kann auch mal Zeichen einer Thrombose sein. Aber das Bein ist weder druckschmerzhaft, noch geschwollen. Die Untersuchung ergibt einen andere Verdacht: „Ich denke, Sie haben einen Fersensporn“, sage ich. „das ist die Verhärtung einer Sehne, die unter der Fußsohle verläuft“. Davon hat meine Patientin schon gehört und ist entsprechend frustriert: „Das ist eine sehr langwierige Sache, oder?“, fragt sie mit gerunzelter Stirn. Nicht immer ist es das, aber manche Menschen haben tatsächlich monatelang damit zu tun. Zuerst bitte ich die Dame, zum benachbarten Orthopäden für ein Röntgenbild zu gehen. Schnell ist sie wieder zurück. Das Bild ist eindeutig. „Sehen sie hier“, zeige ich ihr den Befund. „Die Sehne ist am Ansatz richtig verknöchert“.

Kann man das nicht operieren?

Die nächste Frage habe ich erwartet: „Kann man das operieren?“. Ich muss sie enttäuschen. Man könnte das zwar, aber das Gewebe unter dem Fuß ist sehr empfindlich. Die Narbenbildung würde die Schmerzen eher noch verstärken. Ich schreibe ein Fersenpolster auf, das sie in die Schuhe einlegen kann. „Wenn der Schritt abgefedert wird, lässt der Schmerz oft nach“, verspreche ich. Zwar geht die Verknöcherung nicht zurück, aber die Entzündung. Falls das Ergebnis nicht überzeugend ist, bleibt noch der Gang zurück zum Orthopäden. Er kann den Sehnenansatz mit Kortison unterspritzen. Wenn auch das nicht helfen sollte, könnte ich es mit Akupunktur versuchen. In Verbindung mit einem homöopathischen Medikament hat das manchmal Besserung gebracht. „Wie heißt das Mittel?“, fragt meine Patientin, die es gleich probieren will. „Hekla Lava D6“, sage ich, „dreimal täglich über vier Wochen“. Ich bin gespannt, ob es ihr bald besser gehen wird.

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