Die große Mehrheit der Deutschen (70 Prozent) ist für die Abschaffung der Zeitumstellung. Besonders groß ist die Ablehnung bei den über 60-Jährigen (78 Prozent). Knapp einem Drittel von ihnen machen gesundheitliche Probleme nach dem Dreh an der Uhr zu schaffen. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage* im Auftrag der DAK-Gesundheit.
Insgesamt gab mehr als ein Viertel aller Befragten an, nach der Zeitumstellung schon einmal Beschwerden verspürt zu haben. 78 Prozent davon litten an Müdigkeit, zwei Drittel an Schlafstörungen und ein Drittel fühlte sich gereizt.
Von zwei auf drei Uhr
Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Laut DAK-Umfrage belastet die Zeitumstellung viele Menschen: Der Anteil derjenigen, die danach an gesundheitlichen Problemen leiden, ist mit 27 Prozent konstant hoch. Dabei fühlen sich die meisten von ihnen müde und schlapp. 66 Prozent der Befragten berichteten von Einschlafproblemen und Schlafstörungen, während 38 Prozent angaben, sich in Folge der Zeitumstellung nicht gut konzentrieren zu können. 33 Prozent waren gereizt. Mehr als jede/jeder Achte erlebte sogar eine depressive Verstimmung. Von den Erwerbstätigen, die schon einmal Probleme mit der Zeitumstellung hatten, gaben 16 Prozent an, es morgens nicht pünktlich zur Arbeit geschafft zu haben.
Über 60-Jährige leiden am häufigsten
Am häufigsten treten Beschwerden nach der Umstellung der Uhren in der Altersgruppe der über 60-Jährigen auf: Knapp ein Drittel (31 Prozent) berichtete über Probleme, im Vorjahr waren es 28 Prozent. Am seltensten waren die 14- bis 29-Jährigen von Beschwerden betroffen: Nur 20 Prozent von ihnen hatten schon einmal Probleme nach der Zeitumstellung. Auch bei den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede: Frauen sind mit 31 Prozent häufiger von Beschwerden betroffen als Männer (24 Prozent).
Zukunft der Zeitumstellung weiter ungewiss
In einer EU-weiten Befragung sprach sich im Sommer 2018 eine große Mehrheit von 84 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021. Für die Umsetzung wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt. Also werden am letzten Sonntag im Oktober die Uhren in allen Staaten der Europäischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurückgedreht.