Neugeborenenscreening, Krebsfrüherkennungsprogramme – und jede Menge Gesundheits-Apps: Das Gesundheitswesen in Deutschland bietet viele Möglichkeiten, um die eigene Gesundheit im Blick zu behalten, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und alltagstauglich zu managen. Wichtig: Trotz steigender Angebote an frei verfügbaren Test-Kits und Online-Diagnostik-Tools gehört seriöse Labordiagnostik in die Hände von Fachleuten.
Viele der Früherkennungsangebote der gesetzlichen Krankenkassen nutzen moderne Labordiagnostik. Das gilt für das Neugeborenen-Screening ebenso wie für den Früherkennungstest auf Chlamydien bei Frauen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr und den Gesundheits-Check-Up. Dabei klären Blut- und Urintests das Risiko für Diabetes, Nierenschäden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Laboruntersuchungen von Abstrichen aus dem Gebärmutterhals sowie die Analyse von Stuhlproben unterstützen dabei, Tumore früh zu erkennen. Diese Vorsorge kann an das individuelle Risiko angepasst werden: Bei familiär gehäuft auftretenden Krebserkrankungen beginnt die Vorsorge deutlich früher und wird häufiger durchgeführt.
Ab zum Arzt statt nur zur App
Auch digitale Gesundheitsanwendungen helfen bei der selbstbestimmten Gesundheitsvorsorge. Umfragen zufolge nutzt fast jeder Dritte eine solche Gesundheits-App, weltweit schätzen Fachleute die Zahl der verfügbaren Apps auf etwa 350.000. Zudem bietet das Internet jede Menge frei bestellbarer Test-Kits von Allergien über Mangelerscheinungen bis hin zu Tumorerkrankungen an. Als medizinisches Testlabor taugt das heimische Badezimmer allerdings nicht. Denn: Laborwerte allein sagen häufig wenig über die Gesundheit aus. Viel wichtiger ist der Zusammenhang mit der individuellen Krankheitsgeschichte. Ärzt*innen können die Ergebnisse von Labortests korrekt einordnen, klären offene Fragen und entscheiden gemeinsam mit den Patient*innen, ob bzw. welche Behandlung nötig ist.
