Schlaflose Nächte sind für die meisten Menschen nichts Ungewöhnliches. Doch wenn sich diese Phasen häufen und über mindestens drei Monate hinweg an drei oder mehr Tagen pro Woche Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen auftreten oder man früh aufwacht – und tagsüber die Aktivität beeinträchtigt ist – spricht die Medizin von einer Chronischen Schlafstörung.[i]
Erschreckend ist, wie weit verbreitet diese Erkrankung ist: Denn etwa 6-10 % der erwachsenen Bevölkerung in Industrieländern sind davon betroffen.[ii]
Moderne Wege aus dem Teufelskreis der Schlaflosigkeit
Eine Chronische Schlafstörung ist weit mehr als eine nächtliche Belastung – sie greift tief in den Alltag sowie das soziale und berufliche Leben ein und kann langfristig sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit gefährden. Betroffene fühlen sich oft erschöpft, reizbar und weniger leistungsfähig.[iii],[iv] Noch alarmierender: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depression oder Demenz steigt erheblich.[v]
Die gute Nachricht: Eine Chronische Schlafstörung lässt sich behandeln. Als Standard gilt die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I). Sie erfordert jedoch Eigeninitiative und ist aufgrund begrenzter Therapieplätze oft nicht zugänglich.[vi],[vii] Wenn Verhaltenstherapie und Lebensstiländerungen allein nicht ausreichen, können verschreibungspflichtige Medikamente helfen. Besonders vielversprechend sind moderne Wirkstoffe, die speziell für die Langzeitbehandlung entwickelt und zugelassen sind.
Referenzen
- [i] American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition. Arlington, VA: American Psychiatric Publishing, 2013.
- [ii] Ohayon et al., Sleep Medicine Reviews, 2002; 97-111.
- [iii] BfArM. ICD-11 Version 2023-01. Online verfügbar unter: https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/Klassifikationen/ICD/ICD-11/uebersetzung/_node.html (Zuletzt aufgerufen am: 18.08.2023).
- [iv] Ellis JG, et al. J Psych Res. 2012; 46: 1278–1285.
- [v] Riemann, D. et al. S-3 Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/ Schlafstörungen. (AWMF-Registernummer 063-003), Update 2016. Somnologie, 20 (Suppl s2), 97–180.
- [vi] Anderson K. J Thorac Dis. 2018; 10(Suppl 1): S94–S102.
- [vii] Thomas A, et al. Behav Sleep Med. 2016;14(6):687-698.