Der gemeine Andorn (Marrubium vulgare): Alles Wissenswerte über die Arzneipflanze 2018

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Aufgrund seiner positiven Wirkung bei Verdauungsproblemen und Atemwegsbeschwerden gilt der gemeine Andorn bereits seit der Antike als wirkungsvolle Heilpflanze. Das auch als Helfkraut, Berghopfen, Mariennessel oder Weißer Dorant bekannte Heilkraut wurde also mit gutem Grund zur Arzneipflanze 2018 gekürt. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Andorn und seine Wirkung wissen müssen.

Vorkommen und Herkunft

Genau wie der Salbei und die Pfefferminze gehört auch der gewöhnliche Andorn (Marrubium vulgare) zur Familie der Lippenblütler. Es handelt sich hierbei um eine etwa 60-80 Zentimeter hohe Pflanze mit einem flaumigen Stängel und kleinen, herzförmigen bis rundlichen Blättern, deren Unterseite ebenfalls filzig behaart ist. Ursprünglich stammt der Andorn aus dem westlichen Mittelmeerraum. Heutzutage findet man die Heilpflanze in ganz Europa sowie auch in Nord- und Südamerika und Australien, wobei sie sonnige und nährstoffreiche Regionen, wie z.B. trockene Wegesränder und karge Schuttplätze als Standort bevorzugt.

Der gemeine Andorn als Heilpflanze

Anders als viele andere Heilpflanzen, enthält der Andorn nur wenige ätherische Öle. Seine Wirksamkeit erzielt das Kraut stattdessen vorrangig durch den hohen Anteil an Gerb- und Bitterstoffen.

Bitter macht gesund!

Studien zur Folge spielen gerade die in vielen Heilkräutern enthaltenen Bitterstoffe eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. So ist beispielsweise der bittere Geschmack vieler Arzneimittel ausschlaggebend für deren Wirksamkeit. Aus diesem Grund verfügt der menschliche Organismus über 25 verschiedene Geschmacksrezeptoren, die es uns ermöglichen, tausende bittere Substanzen voneinander zu unterscheiden. Da diese nicht nur im Mund- und Rachenraum, sondern auf den Muskelzellen des Bronchialsystems zu finden sind, kommt Andorn besonders häufig bei Erkrankungen der Bronchien und der Atemwege zum Einsatz.

Andorn- Kleiner Helfer bei Erkältung und Co.

Gerade bei Husten oder grippalen Effekten, macht das „Helfkraut“ seinem Namen alle Ehre. Denn der Andorn hat nicht nur eine krampflösende, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung, sondern hilft auch dabei, festsitzenden Bronchialschleim zu lösen, sodass sich dieser leichter abhusten lässt. Darüber hinaus führt die Aufnahme der im Andorn enthaltenen Bitterstoffe dazu, dass

  • Die Muskelzellen aktiviert und die verengten Bronchien erweitert werden.
  • Sauerstoff leichter aufgenommen werden kann
  • Das Immunsystem gestärkt wird.

In Kombination mit Thymian und Fenchel kann der gemeine Andorn auch bei asthmatischen Beschwerden zum Einsatz kommen.

Andorn bei Magendarmbeschwerden

Auch bei so genannten dyspeptischen Beschwerden hat sich der Andorn als hilfreich erwiesen. Hierunter fallen beispielsweise:

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Gallenbeschwerden

Die Substanz Marrubiin, Hauptbestandteil des Andorn-Krauts, regt dabei die Produktion von Gallensäften an und sorgt so dafür, dass verstärkt Magensäure gebildet wird, wodurch die Beschwerden gelindert werden. Abgesehen davon wirken diverse Bitter- und Gerbstoffe dem Bakterienwachstum entgegen.

Der gemeine Andorn- Anwendung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von der heilenden Kraft des Andorn-Krauts zu profitieren. Mit frischen Andorn-Blättern können Sie sich beispielsweise ganz leicht einen Tee zubereiten:

  • Brühen Sie 1-1 ½ TL frisches Andorn-Kraut mit 200 ml heißem Wasser auf und lassen Sie die Mischung anschließend 8-10 Minuten ziehen.
  • Achten Sie darauf, pro Tag nicht mehr als 3 Tassen Andorn-Tee (am besten vor den Mahlzeiten) zu trinken.

Alternativ können Sie aber auch zu fertigen Arzneimitteln wie z.B. speziellen Bronchialtropfen oder Frisch-Pflanzen Presssaft greifen. Bedenken Sie jedoch, dass das Heilkraut nicht bei Kindern unter 12 Jahren angewandt werden sollte.

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Beitragsbild © Martina Chmielewski / Fotolia
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