Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!

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Köln, August 2016 – „Hilfe, mich juckt’s!“. Milbenbedingter Juckreiz belastet Hunde stark. Gerade im Spätsommer und Herbst sind viele Hunde von Herbstgrasmilben befallen, die in dieser Jahreszeit gehäuft auftreten und für die Hunde beliebte Wirte sind. Der Hund leidet bei einem Milbenbefall unter starkem Juckreiz, ist dadurch in seiner Vitalität beeinträchtigt und hat oft sogar Schmerzen. Dann ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich.

Die Symptome deuten

Da Hunde leider nicht sprechen können, muss jeder Tierhalter besonders auf das Verhalten seines vierbeinigen Freundes achten. Kratzt sich der Hund verstärkt nach Spaziergängen im hohen Gras? Beißt er sich am Schwanz-Ansatz und an den Pfoten? Dann versucht er vermutlich, die lästigen Tiere, die zur Gattung der Spinnentiere gehören, loszuwerden. Die Larven der Herbstgrasmilbe sitzen in den Herbstmonaten auf kleinen Erdhügeln und warten auf einen geeigneten Wirt. Kommt ein Hund vorbei, lassen sie sich abstreifen und saugen über Stichkanäle in der Haut Gewebsflüssigkeit. Hunde sind dadurch im Allgemeinbefinden sehr stark beeinträchtigt.

Ganzjährige Milben-Gefahr

Beobachtet man ganzjährig und kaum abhängig von der Jahreszeit einen ausgeprägten Juckreiz bei seinem Hund, dann liegt die Ursache wahrscheinlich nicht bei der Herbstgrasmilbe. Doch auch ihre zahlreichen Verwandten haben eine Vorliebe für den besten Freund des Menschen. Hunde können – wie auch Menschen – Allergien gegen Hausstaubmilben entwickeln. Da Hunde Allergene in der Regel nicht über die Atemwege aufnehmen, sondern über die Haut, reagieren sie auch hier mit ausgeprägtem Juckreiz. In trockenen und warmen Räumen vermehren sich Hausstaubmilben besonders schnell und belasten sowohl Mensch als auch Hund.

Ansteckungsgefahr!

Wieder andere Milbenarten werden meist von Hund zu Hund übertragen und können Auslöser für mehr oder weniger schwere Krankheiten sein. Die Jahreszeit spielt bei der Ansteckung keine wesentliche Rolle. Auffälliger Begleiter ist immer derselbe: Juckreiz.

  • Viele Hunde, gerade kurzhaarige, leben schon seit dem Welpen-Alter mit einer geringen Anzahl von Demodex-Milben in den Haarfollikeln. Das ist zunächst völlig unproblematisch – erst wenn das Abwehrsystem des Hundes geschwächt ist, kann die Milbe eine parasitäre bedingte Demodikose verursachen. Die Erkrankung geht mit mehr oder weniger ausgeprägtem Juckreiz, Haarausfall, Pusteln, Rötungen und Schuppung der Haut einher.
  • Ohrmilben werden von Hund zu Hund übertragen und befallen – wie der Name vermuten lässt – besonders die Ohrmuscheln und äußeren Gehörgänge. In Einzelfällen können sie sich jedoch auch auf den restlichen Körper des Tieres ausbreiten. Ohrmilben lassen sich mit einem Otoskop in der Ohrmuschel und im äußeren Gehörgang des Hundes erkennen. Sie können Ekzeme und Hämatome auslösen.
  • Sarcoptes-Milben werden meist durch direkten Körperkontakt oder seltener indirekt über die Umgebung übertragen. Zuerst sind Kopf, Ohrränder, Gliedmaßen wie Ellenbogen und Sprunggelenke sowie der Bauch betroffen. Es kann zur Generalisierung im Rückenbereich kommen. Die Grabmilben können bakterielle Hautentzündungen, Krusten, Haarverlust, chronische Hautalterationen und sogar Wesensveränderungen hervorrufen.
  • Cheyletiella-Milben (Pelzmilben) werden über den direkten Hautkontakt zwischen Hunden übertragen. Auch Menschen können sich anstecken. Zu den Leitsymptomen gehören starker Juckreiz und Schuppenbildung, bei hochgradigem Befall können sich auch Hautkrusten bilden.

Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt

Die Ursachen für den Juckreiz bei Hunden sind ausgesprochen vielfältig. Um Folgeerkrankungen wie Sekundärinfektionen, die durch das Kratzen entstehen können, zu vermeiden, sollte man unbedingt rechtzeitig den Tierarzt aufsuchen. Dieser sucht nach der Ursache für das übermäßige Kratzen des Hundes. Gerade bei Milbenbefall, der mit antiparasitären Medikamenten behandelt werden muss, ist es wichtig, schnell zu handeln und Folgeerscheinungen zu begrenzen. Damit sich die Haut erholen und die Symptome abklingen können, sollte der Hund zusätzlich mit einem Mittel gegen allergisch bedingtes Jucken behandelt werden. Schnellwirksame, kortisonfreie Tabletten, die problemlos und ohne Wechselwirkungen während der Milbenbehandlung eingesetzt werden können, sind Mittel der Wahl. Eine Behandlung sollte in jedem Fall kortisonfrei erfolgen, da z.B. Haarbalgmilben sich durch die Gabe von Kortison stärker vermehren können. Zudem hat die Gabe vom bisher häufig verwendeten Kortison bereits nach kurzer Zeit unerwünschte Nebenwirkungen, wie z.B. ein erhöhter, auch nächtlicher Harndrang – ausgelöst durch übermäßigen Durst – sowie eine Gewichtszunahme.

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Weitere Informationen

Mehr Informationen unter: www.initiative-gegen-jucken.de

Foto © Zoetis
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